Russischer Coronaimpfstoff in Palästinensergebieten zugelassen

Ramallah – Im Kampf gegen eine weitere Coronavirusausbreitung hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) dem russischen Impfstoff Sputnik eine Notfallgenehmigung erteilt. Dies gab Gesundheitsministerin Mai Al-Kaileh gestern bekannt. Das Präparat kann somit im Westjordanland und im Gazastreifen verwendet werden.
Die Autonomiebehörde hat bei vier Herstellern Impfstoffe bestellt und soll auch über die Weltgesundheitsorganisation Dosen beziehen. Mit dem Beginn der Lieferungen wird im ersten Quartal gerechnet. Anschließend sollen zunächst Ältere, medizinisches Personal und Kranke geimpft werden.
Die Behörde hatte Mitte vergangenen Jahres die Zusammenarbeit mit Israel beendet und Ende 2021 die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen wieder aufgenommen. Sie hat offiziell nie wegen Impfstoff bei der israelischen Regierung nachgefragt.
Laut den Friedensverträgen obliegt der Gesundheitssektor der Verantwortung der Autonomiebehörde, bei der Epidemiebekämpfung wurde eine Zusammenarbeit vereinbart.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Israel zuletzt dazu aufgerufen, seinen „internationalen Verpflichtungen als Besatzungsmacht“ nachzukommen und sicherzustellen, dass die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen fair bei der Verteilung von Impfstoffen berücksichtigt würden.
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