Ausland

Schlimmste Heuschreckenplage seit 27 Jahren in Indien

  • Donnerstag, 28. Mai 2020
/picture alliance, Pacific Press Agency
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Neu Delhi – Mitten in der Coronakrise plagt Indien die schlimmste Heuschreckenplage seit knapp drei Jahrzehnten. Fernsehbilder zeigen, wie sich große Insektenschwärmen auf Gemüse, Hülsenfrüchte, Baumwolle und Bäume in mehreren Bundesstaaten stürzen.

Behörden versuchen die Tiere, die unter anderem schon die Ernte in Pakistan gefressen hatten, auch mit Pestiziden aus Drohnen oder Autos zu töten. Insgesamt sei in Indien eine Fläche von insgesamt 47.000 Hektar betroffen, sagte ein Sprecher des indischen Landwirtschaftsministeriums.

Doch die Insekten sind nicht die einzige Plage im Mai 2020 im zweitbevölkerungsreichs­ten Land der Welt, in dem 1,3 Milliarden Menschen leben. Gerade steigt die Zahl der Co­ronainfektionen stark. Die Hauptstadt Neu Delhi und andere Städte leiden zudem unter einer Hitzewelle mit Temperaturen von stellenweise bis zu 50 Grad.

Im Nordosten des Landes hatte darüber hinaus vor kurzem ein besonders starker Wirbel­sturm gewütet; mehr als Hundert Menschen starben. Zu all dem sind wegen einer strikten Ausgangssperre während der vergangenen zwei Monate Millionen Menschen arbeitslos und viele haben Angst zu verhungern.

Aus dem indischen Landwirtschaftsministerium hieß es, man versuche das Heuschrecken­problem möglichst in den kommenden Wochen in den Griff zu bekommen. Dann würde unter anderem Reis und Mais neu angepflanzt. Das Ministerium befürchtet, dass es nach dem Monsun im Juli eine zweite Heuschreckenwelle geben könnte.

Heuschrecken kommen im Sommer und Herbst immer wieder nach Indien. Auch das Nachbarland Pakistan ist betroffen, wo die Behörden deswegen im Februar den Notstand ausgerufen haben. Die betreffende Art der Heuschrecken hat in den vergangenen Monaten in Ostafrika ganze Landstriche kahlgefressen. Die Welternährungsorganisation FAO warnte vor einer Beeinträchtigung der Lebensmittelsicherheit in der Region.

dpa

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