Ausland

Schlussrunde im Weltklimarat: Neuer Bericht Anfang April

  • Montag, 21. März 2022
/picture alliance, Christoph Hardt, Geisler-Fotopres
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Genf – Wie kann der Klimawandel gemindert werden? Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu haben 278 Autoren aus mehr als 60 Ländern der Welt für einen neuen Bericht des Weltklimarats (IPCC) zusammen­getragen. Vertreter der knapp 200 IPCC-Mitgliedsländer beraten seit heute über die Zu­sam­menfassung für Entscheidungsträger, die am 4. April veröffentlicht werden soll.

„Wir sind nicht auf Kurs, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen“, warnte die stellvertretende UN-Generalsekretärin Ligia Noronha zum Auftakt der Beratungen. „Wir wissen, dass wir vor einer Katas­tro­phe stehen.“

Die Weltgemeinschaft hatte sich beim Pariser Klimaabkommen 2015 darauf geeinigt, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Laut Weltklimarat lag die globale Durchschnittstemperatur im Zeitraum 2010 bis 2019 durch die vom Menschen verursachten Treibhausgase bereits rund 1,1 Grad höher als in vorindustrieller Zeit (1850-1900).

Zur Minderung des Klimawandels können unter anderem klimaneutrale Energie etwa aus Sonne und Wind sowie Energieeinsparungen in Industrie, Verkehr und Haushalten beitragen. Auch Verhaltens­än­­de­­rungen: Mehr klimaneutrales Rad- statt Autofahren oder weniger Fleisch essen, weil der Futteranbau viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freisetzt. Zur Minderung beitragen können auch Techniken, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.

Der Bericht über die Minderung ist der dritte und letzte Teil des 6. Sachstandsberichts über den Stand der Klimaforschung. Der erste Teil über die naturwissenschaftlichen Grundlagen wurde im August 2021 veröffentlicht, der zweite Teil über die Folgen und den Anpassungsbedarf Ende Februar. Der Weltklimarat legt seit seiner Gründung 1988 etwa alle sechs bis sieben Jahre einen neuen Sachstandsbericht vor.

Patricia Espinoza, Leiterin des Sekretariats des UN-Umweltabkommens über Klimaveränderungen, nahm besonders die reichen Länder in die Pflicht. Sie müssten ihr Versprechen, ärmere Länder im Jahr mit 100 Milliarden Dollar für Minderung und Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, endlich umsetzen. Die größten Wirtschaftsmächte (G20) seien zusammen für rund 80 Prozent der Treibhausgase verant­wort­lich.

dpa

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