Deutschland verfehlt Klimaziel

Berlin – Deutschlands Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen ist nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent gestiegen.
Damit verfehlt Deutschland selbst ein Jahr später noch das für 2020 gesetzte Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990, wie aus Daten hervorgeht, die heute vom Umweltbundesamt und dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium vorgestellt wurden. Die Emissionen sanken nur um 38,7 Prozent im Vergleich zu 1990.
Die Zahlen sind noch vorläufig – endgültige Werte stehen erst zu Beginn des kommenden Jahres fest. Deutschland hat demnach 2021 33 Millionen Tonnen mehr klimaschädlicher Gase ausgestoßen als im Vorjahr. Die Sektoren Verkehr und Gebäude lagen über den im Bundesklimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen.
„Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 2020 ist fast zur Hälfte schon wieder verloren“, beklagte UBA-Präsident Dirk Messner. „Unsere Zahlen zeigen deutlich, dass die Ziele der Bundesregierung schnellstens angegangen werden müssen.“ Ein Teil der niedrigeren Emissionen 2020 war nach früheren Angaben des Bundesamts der Pandemie mit sinkender Mobilität und Produktionsrückgängen zuzuschreiben.
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 Treibhausgas-neutral zu werden. Das bedeutet, dass die Bundesrepublik dann alle Treibhausgase vermeiden oder wieder binden müsste.
Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP will den Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne deutlich vorantreiben – neuerdings auch unter dem Eindruck wachsender Spannungen im Verhältnis zum wichtigsten Gaslieferanten Russland.
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