Schutz vor Krebs: EU plant neue Grenzwerte für fünf Stoffe
Brüssel – Arbeitnehmer in der Europäischen Union (EU) sollen besser vor fünf krebserregenden Chemikalien geschützt werden. Damit könnten die Arbeitsbedingungen für rund eine Million Menschen verbessert und mehr als 22.000 Erkrankungen verhindert werden, wie die EU-Kommission heute erklärte.
Konkret fordert sie neue Arbeitsplatz-Grenzwerte für die Stoffe Formaldehyd, Cadmium, Arsensäure, Beryllium und die chemische Verbindung MOCA (4,4'-Methylenbis(2-chloranilin). Für 21 andere Chemikalien hatte die Behörde 2016 und 2017 solche Begrenzungen bereits vorgeschlagen. Teils sind sie schon beschlossen, teils werden sie noch beraten. Auch über die Verlängerung der Liste müssen EU-Länder und -Parlament befinden.
Krebs ist nach Angaben der Kommission für jeden zweiten „arbeitsbedingten Todesfall“ in der EU verantwortlich. Zum Vergleich: Nur zwei Prozent gehen auf Verletzungen nach Arbeitsunfällen zurück. Die Grenzwerte für den Arbeitsplatz sollen das Krebsrisiko zumindest mindern.
Mit den fünf Stoffgruppen haben Arbeiter den Angaben zufolge zum Beispiel bei der Produktion von Nickel-Cadmium-Akkus, bei der Zink- und Kupferverhüttung, in Gießereien oder bei der Glas- und Kunststoffherstellung sowie im Recycling zu tun.
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