Ausland

Smog raubt Millionen vor chinesischem Neujahrsfest den Atem

  • Donnerstag, 26. Januar 2017
Uploaded: 05.03.2014 18:25:25 by mis
/dpa

Peking – Vor dem chinesischen Neujahrsfest hat starker Smog viele Metropolen in China heimgesucht. Die Luftverschmutzung raubte Millionen Menschen im Nordosten und Nord­westen des Landes den Atem. In Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, stieg der In­dex für den gefährlichen Feinstaub (PM2,5) auf 999 Punkte. Das entspricht dem 40-fa­chen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenz­wertes. In an­deren Städten wurden Werte von rund 500 gemessen.

Die 21 Millionen Pekinger hatten allerdings Glück: Eine Kaltfront wehte am Nachmittag den Smog in der Hauptstadt weg. Noch am Morgen hatte ein grauer Schleier die Metro­po­le verdunkelt, während der Feinstaub „gefährliche“ Werte von mehr als 400 Punkten erreichte. Die Entwarnung dauert aber wohl nicht lange: Für Samstag wurde wieder neu­er Smog in Peking vorhergesagt.

Die Chinesen begrüßen in der Nacht zum Samstag (28. Januar) nach dem traditionellen Mondkalender das Jahr des Hahns. Wegen der Luftverschmutzung und aus Sicherheits­­gründen schränkten die Behörden den Absatz von Feuerwerk ein, indem sie weniger Ver­kaufsstellen zuließen. Sechs Menschen kamen schon am Dienstag in Yueyang (Pro­vinz Hunan) ums Leben, als ein Kunde Feuerwerk vor einem Verkaufsstand ent­zündete und eine Explosion auslöste, wie Staatsmedien berichteten.

In Peking wurde erwartet, dass 20 bis 30 Prozent weniger Knallkörper verkauft werden. Die Schadstoffwerte für Feinstaub stiegen im vergangenen Jahr in der Neujahrsnacht von mehr als 100 auf 700 Punkte, als die Pekinger ihr Feuerwerk zündeten, wie das Um­weltministerium berichtete. In Shanghai seien nur sieben Verkaufsstellen, meist in den Vor­orten, erlaubt worden, während es im Vorjahr noch 77 gewesen seien, berich­tete die Zeitung China Daily.

Viele Chinesen versuchen, sich mit Atemmasken gegen die schlechte Luft zu schützen. Die Nachfrage nach Filtergeräten für Wohnungen ist schon seit Wochen so groß, dass viele ausverkauft sind. Die Menschen fürchten besonders den Feinstaub mit einem Durch­messer von weniger als 2,5 Mikrometer (PM2,5), der direkt über die Lunge in den Blutkreislauf eindringen kann. Die feinen Partikel können Krebs verursachen, zu Entzün­dungen der Atemwege führen und den Ausbruch von Herz- und Kreislauferkrankungen erleichtern.

dpa

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