Tabakverkauf im Vatikan verboten

Vatikanstadt – Im Vatikanstaat dürfen seit Jahresbeginn 2018 keine Zigaretten mehr verkauft werden. Damit ist der Vatikan nach dem Bhutan der zweite Staat, in dem ein umfassendes Verkaufsverbot für Tabakwaren gilt. Dabei war es ein einträgliches Geschäft für Händler und Kunden im Vatikan. Weil auf päpstlichem Hoheitsgebiet keine italienischen Steuern gelten, waren die Zigaretten konkurrenzlos billig – 3,80 Euro das Päckchen.
„Der Heilige Stuhl kann nicht zu einer Aktivität beitragen, die eindeutig die Gesundheit von Menschen schädigt“, erläuterte Vatikansprecher Greg Burke die Entscheidung Anfang November. Dies gelte auch, wenn der Verkauf ermäßigter Zigaretten an Vatikanangestellte eine Einnahmequelle für den Heiligen Stuhl sei. „Kein Profit kann legitim sein, wenn er Menschenleben aufs Spiel setzt“, so Burke.
Lob gibt es dafür von der Weltgesundheitsorganisation WHO. „Tabak tötet jedes Jahr über sieben Millionen Menschen“, sagte Paul Garwood, WHO-Sprecher in Genf. Konsequent wäre es aus seiner Sicht, wenn der Vatikan jetzt auch ein allgemeines Rauchverbot verhängte.
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