Tröpfcheninfektion spielt bei Mpox-Übertragung „untergeordnete“ Rolle

Genf – Bei der Übertragung des Mpox-Virus spielt Tröpfcheninfektion nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur eine „untergeordnete“ Rolle. Eine Übertragung durch kleine Tröpfchen etwa beim Sprechen aus kurzer Distanz sei zwar möglich, aber selten, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris gestern bei einer Pressekonferenz in Genf.
Nach Angaben der WHO wird Mpox durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Unter engem Kontakt versteht die Organisation laut ihrer Website vor allem Küsse oder Hautkontakt wie etwa beim Geschlechtsverkehr. Um die „Übertragungsdynamik“ des Virus umfassend zu verstehen, sei allerdings noch weitere Forschung nötig, sagte Harris.
Das Mpox-Virus war erstmals 1958 bei Laboraffen in Dänemark nachgewiesen worden. Die Erkrankung, die Fieber, Muskelschmerzen und Pocken-ähnliche Pusteln auf der Haut verursacht, war jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt.
Der WHO zufolge ist es auch möglich, dass Mpox-Viren längere Zeit auf Kleidern, Wäsche, Gegenständen oder Flächen überleben, die ein Infizierter angefasst hat. Deshalb empfiehlt die Organisation die Reinigung und Desinfektion von Flächen und das Händewaschen nach dem Anfassen von möglicherweise kontaminierten Objekten.
Das generelle Tragen einer Schutzmaske empfiehlt sie dagegen nicht. Eine Maske werde für Erkrankte, ihre Kontaktpersonen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen empfohlen, sagte Harris.
In Afrika steigt derzeit die Zahl von Mpox-Erkrankungen und Todesfällen. Seit Juli wurden neben der Demokratischen Republik auch Fälle im Kongo, Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda gemeldet. Die WHO rief daher Mitte August eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus.
In der Demokratischen Republik Kongo zirkulieren laut WHO derzeit die Virusvarianten 1a und 1b. Zur Gefährlichkeit der Varianten lägen nicht ausreichend Daten vor, sagte WHO-Sprecherin Harris.
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