Ausland

Türkische Rettungskräfte durchsuchen Saidnaja-Gefängnis nach weiteren Insassen

  • Montag, 16. Dezember 2024
Menschen gehen durch einen Korridor des berüchtigten Saidnaja-Militärgefängnisses nördlich von Damaskus. /picture alliance, AP, Hussein Malla
Menschen gehen durch einen Korridor des berüchtigten Saidnaja-Militärgefängnisses nördlich von Damaskus. /picture alliance, AP, Hussein Malla

Ankara – Ein Team von Rettungskräften aus der Türkei hat mit einer erneuten Durchsuchung des berüchtigten Gefängnisses Saidnaja nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus begonnen. Fast 80 Rettungskräfte seien zu einem „Such- und Rettungseinsatz“ in das Gefängnis geschickt worden, um Menschen zu finden, „die mutmaßlich in dem Militärgefängnis eingeschlossen sind“, erklärte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad heute.

Das Team, das auf schwierige Such- und Rettungsaktionen spezialisiert sei, werde mit modernen Such- und Rettungsgeräten arbeiten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Es gibt Gerüchte, wonach die berüchtigte Folteranlage mehrere unterirdische Stockwerke hat, in denen sich noch unentdeckte Gefangene in versteckten Zellen befinden könnten. Die Vereinigung der Gefangenen und Vermissten des Saidnaja-Gefängnisses (ADMSP) hält die Gerüchte für unbegründet.

Der Gefängniskomplex war in der vergangenen Woche von der syrischen Rettungsorganisation Weißhelme bereits gründlich durchsucht worden. Die Retter bohrten Löcher in Wände, fanden jedoch keine weiteren Gefangenen, was die Hoffnung Tausender Familien schwinden ließ, ihre vermissten Angehörigen noch zu finden.

Die ADMSP befreite eigenen Angaben zufolge nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad vor gut einer Woche rund 4.000 Insassen aus dem Saidnaja-Gefängnis. Die im Süden des Nachbarlandes Türkei angesiedelte Organisation nimmt an, dass zwischen 2011 und 2018 dort mehr als 30.000 Häftlinge ums Leben gekommen sind – durch Hinrichtung, Folter, Hunger und mangels medizinischer Versorgung.

afp

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