Uganda: WHO lobt zügigen Start von ersten Impfstofftests

Kampala – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den zügigen Start einer ersten Impfstoffstudie für die Sudan-Variante des Ebola-Virus in Uganda begrüßt. Dies sei „der erste und schnellste Start“ eines Impfstofftests in „einer echten Epidemiesituation seit Menschengedenken“, sagte Vize-WHO-Chef Mike Ryan.
Der schnelle Start der Studie sei „ein echter Schritt nach vorn“. Aus Ryans Sicht gibt es „eine echte Chance, dass dieser Impfstoff sehr wirksam sein wird“. Ein weiterer Erfolg sei, dass das Virus „in weniger als 24 Stunden von den zentralen Laboratorien für öffentliche Gesundheit hier in Uganda sequenziert wurde“.
Dies sei schnell öffentlich bekannt gemacht worden. „Ich habe noch nie gesehen, dass die Sequenzierung eines Virus so schnell ausgeführt wurde“, sagte Ryan. Die Impfstoffstudie für die Sudan-Variante des Ebola-Virus hatte am Montag vergangener Woche begonnen.
Die Studie wurde laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus „in Rekordgeschwindigkeit“ eingeleitet. Die ersten 2.160 Dosen des Impfstoffs seien bereits in der ugandischen Hauptstadt Kampala eingetroffen, teilte die WHO mit.
Das Gesundheitsministerium in Uganda hatte am vergangenen Donnerstag einen Ebola-Ausbruch in Kampala gemeldet. Demnach kam ein 32-jähriger Krankenpfleger ums Leben.
Die WHO erklärte, sie habe die ugandischen Gesundheitsbehörden nach Bekanntwerden des Ausbruchs dabei unterstützt, die Studie vorzubereiten. Geimpft werden sollen demnach Menschen, die mit nachweislich infizierten Menschen in Kontakt gekommen sind.
Für die Sudan-Variante des Ebola-Virus gibt es noch keinen offiziell zugelassenen Impfstoff. Nach einem Ebola-Ausbruch 2022 in Uganda mit 55 Toten waren jedoch drei Impfstoffkandidaten entwickelt worden.
Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei einer Ebola-Epidemie in Westafrika waren zwischen 2013 und 2016 mehr als 11.000 Menschen an dem Virus gestorben.
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