Ausland

UN-Generalsekretär: Extreme Hitze wird zum Normalzustand

  • Freitag, 26. Juli 2024
UN-Generalsekretär António Guterres/picture alliance, Xinhua News Agency, Mark Garten
UN-Generalsekretär António Guterres/picture alliance, Xinhua News Agency, Mark Garten

New York – Die Welt muss sich wegen der Klimakrise nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres auf dauerhaft veränderte Temperaturen im Sommer einstellen.

„Der vergangene Sonntag, Montag und Dienstag waren die drei heißesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeich­nungen. Schauen wir den Tatsachen ins Auge: Extreme Temperaturen sind kein Phänomen mehr, das ein Tag, eine Woche oder ein Monat dauert“, sagte Guterres in New York.

Die Erderhitzung verursache zudem Hurrikane, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und steigende Meeres­spiegel. Um diese tödlichen Katastrophen zu bekämpfen, müsse die Menschheit gegen den Ursprung der Klima­krise vorgehen.

„Die Krankheit ist die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die Krankheit ist die Untätigkeit in Sachen Klima – und die politischen Führer aller Länder müssen aufwachen und sich engagieren“, sagte Guterres weiter.

Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus war der vergangene Sonntag der wärmste Tag auf der Erde seit mindestens 1940. Vorläufigen Daten zufolge erreichte die globale Tagesdurchschnittstemperatur an diesem Tag mit 17,09 Grad Celsius einen Höchstwert – und übertraf damit leicht den bisherigen Rekord von 17,08 Grad Celsius vom 6. Juli 2023.

Der deutliche Anstieg der täglichen globalen Durchschnittstemperatur hängt laut Copernicus mit weit überdurch­schnittlichen Temperaturen über großen Teilen der Antarktis zusammen. Hinzu komme, dass die antarktische Meereisausdehnung fast so gering sei wie im vergangenen Jahr zu dieser Zeit. Das führe zu weit überdurch­schnitt­lichen Temperaturen über Teilen des Südlichen Ozeans.

Durch eine erneute Hitzewelle im nordafrikanischen Marokko waren zuletzt binnen 24 Stunden mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. In Beni Mellal im Zentrum des Maghrebstaates seien in den vergangenen 24 Stunden 21 Hitzetote gezählt worden, teilte das marokkanische Gesundheitsministerium mit.

Bei den Todesopfern handelte es sich nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde um chronisch Kranke und alte Menschen. Die Hitze habe „zur Verschlechterung ihres Gesundheitszustands beigetragen und zu ihrem Tod geführt“. Das marokkanische Gesundheitsministerium versicherte, dass wegen der extremen Hitze die medizini­sche Versorgung ausgeweitet werde.

Laut marokkanischer Wetterbehörde DGM waren von Montag bis Mittwoch einige Orte des Landes von einer Hitzewelle heimgesucht worden. Die Temperaturen stiegen demnach bis auf 48 Grad, insbesondere in Beni Mellal. Am Donnerstag herrschten in der Stadt, die gut 200 Kilometer südöstlich von Casablanca liegt, noch 43 Grad.

dpa

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