Ausland

UN-Klimachef drängt Staaten zur Einreichung neuer Klimapläne

  • Freitag, 7. Februar 2025
UN-Klimasekretär Simon Stiell /picture alliance, Sipa USA, SOPA Images
UN-Klimasekretär Simon Stiell /picture alliance, Sipa USA, SOPA Images

Brasília – UN-Klimachef Simon Stiell hat vor Ablauf einer Frist die Staaten der Welt aufgerufen, ihre neuen nationalen Klimaschutzpläne für den Zeitraum bis 2035 einzureichen.

Spätestens im September müssten die Pläne vorliegen, um sie in den UN-Bericht aufzunehmen, der vor der Weltklimakonferenz (COP30) im brasilia­nischen Belém im November erscheinen werde, sagte Stiell. Der UN-Klimachef ist aktuell zu Planungsgesprächen mit dem neu ernannten COP30-Präsidenten, André Corrêa do Lago, in Brasília.

Die Staaten müssen gemäß dem Pariser Klimaabkommen bei den Vereinten Nationen – eigentlich bis zum 10. Februar – neue nationale Klimaschutzpläne einreichen, die konkret beschreiben, welche Maßnahmen das jeweilige Land bis 2035 vorsieht. Viele Länder, darunter auch die Europäische Union (EU), werden diese Frist jedoch reißen und wollen später im Jahr erst Pläne vorliegen.

Kurz vor der nächsten Klimakonferenz berechnen die Vereinten Nationen anhand dieser Pläne, wie groß die Lücke ist, die zwischen den geplanten Maßnahmen und den international vereinbarten Zielen zur Begrenzung der Erderwärmung klafft. Die nationalen Klimapläne sind ein zentrales Element des Pariser Klimaschutz­ab­kommens, das dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiert.

Bei der Klimakonferenz in Paris hatten die Teilnehmerstaaten 2015 beschlossen, dass der Anstieg der durch­schnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden soll, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

„Derzeit sind wir auf dem Weg zu etwa drei Grad“, warnte Stiell, der auch indirekt einen Fingerzeig in Richtung Washington gab. „Ein Land mag sich zurückziehen – aber andere treten bereits an seine Stelle, um die Chance zu ergreifen und die enormen Vorteile zu nutzen: stärkeres Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze, weniger Umweltverschmutzung und weitaus geringere Gesundheitskosten, sicherere und erschwinglichere Energie.“

US-Präsident Donald Trump hatte am Tag seiner erneuten Amtseinführung entschieden, aus dem Pariser Klima­­abkommen auszusteigen. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump die USA aus dem Abkommen ge­führt. Der Austritt hatte allerdings nur wenige Monate Bestand, weil sein Nachfolger Joe Biden sich wieder zu dem Vertrag bekannte.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung