UN sieht vermehrt Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon

Beirut – Die Vereinten Nationen (UN) verzeichnen einen schnellen Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon. Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mehr als 70 Arbeiter im Gesundheitswesen getötet, darunter zuletzt 28 innerhalb von 24 Stunden.
Die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und Schäden an solchen Einrichtungen würden steigen, teilte Imran Riza, UN-Hilfskoordinator für das Land, mit. Das Ärztesyndikat im Libanon sprach von einem „Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal“. Israel würde Notärzte daran hindern, Verletzte zu evakuieren. Drei Krankenhäuser hätten nach israelischen Angriffen den Betrieb einstellen müssen.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat unterdessen 17 Tonnen dringend benötigter Arzneimittel in den Libanon geliefert. Darunter sei unter anderem chirurgische Ausrüstung zur Behandlung von Traumata, Verbrennungen und anderen Verletzungen, teilte das IKRK mit.
Das Gesundheitssystem des Landes „war schon strapaziert und steht wegen des laufenden bewaffneten Konflikts jetzt extrem unter Druck“. Die Mittel sollten an Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land gehen mit einem Fokus auf zwei Häuser im Raum Beirut und im Süden des Landes.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) brachte mit einem Flugzeug aus Dubai die Hilfsgüter ins Land. Die WHO versuche, weitere Lieferungen einzufliegen, teilte deren Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei X mit. Mit der aktuellen Lieferung könnten 100.000 Patienten behandelt werden.
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