UN wirft Südsudans Regierung Behinderung bei Hungerhilfe vor
Juba – Die Vereinten Nationen werfen Südsudans Regierung vor, Einsätze der Friedenstruppen (Unmiss) in von Hungersnot betroffenen Gebieten zu verweigern. Dass keine Blauhelme zum Schutz von Zivilpersonen vor Ort sind, sei nicht das Versagen der UN, sondern eine Folge der Beschränkung durch die Regierung, erklärte der Leiter der UN-Friedensmissionen, Hervé Ladsous, gestern in der Hauptstadt Juba. „Wir werden davon abgehalten, Unmiss-Truppen in den von der Hungersnot betroffenen Gebieten zu stationieren“, sagte er.
In dem ostafrikanischen Land sind derzeit Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. In Teilen des Landes wurde im Februar eine Hungersnot ausgerufen. Seit Ende 2013, als ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskalierte, herrscht ein blutiger Bürgerkrieg. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, rund 3,4 Millionen weitere sind nach UN-Angaben auf der Flucht vor Gewalt.
Es sei die Aufgabe der Regierung, die Bevölkerung zu schützen und die UN wollten sie dabei unterstützen, erklärte Ladsous. Rund 12.000 Blauhelmsoldaten sind im Südsudan stationiert. Ende Februar hatte Kiir unter internationalem Druck Hilfsorganisationen freien Zugang zu Krisengebieten erlaubt.
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