Ausland

Unicef: Mehr als 400.000 Kinder von Dürre im Amazonas betroffen

  • Freitag, 8. November 2024
/picture alliance, AP, Edmar Barros
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Manaus – Mehr als 420.000 Kinder sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef in drei Ländern des Amazonasgebiets von den Auswirkungen einer Dürre betroffen. „Die rekordverdächtige Dürre, die seit letztem Jahr anhält und die Flüsse des Amazonasbeckens auf einen historischen Tiefstand gebracht hat, hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Kinder und Gemeinschaften der Flussanrainer und der indigenen Bevölkerung in Brasilien, Kolumbien und Peru“, teilte Unicef mit.

„Wir sind Zeugen der Zerstörung eines wichtigen Ökosystems, auf das Familien angewiesen sind, und viele Kinder haben keinen Zugang zu angemessener Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung und Schulen“, sagte Unicef-Chefin Catherine Russell. „Wir müssen die Auswirkungen extremer Klimakrisen abmildern, um die Kinder von heute und künftige Generationen zu schützen.“

Allein im brasilianischen Amazonasgebiet seien mehr als 1.700 Schulen und über 760 Gesundheitszentren geschlossen worden oder seien aufgrund des niedrigen Wasserstandes nicht mehr zugänglich, hieß es.

Im kolumbianischen Amazonasgebiet seien die Wasserstände der Flüsse um bis zu 80 Prozent gesunken, worauf der Unterricht in mehr als 130 Schulen ausgesetzt worden sei. Dies wiederum habe das Risiko der Rekrutierung und der Ausbeutung von Kindern durch bewaffnete Gruppen erhöht. Im peruanischen Amazonasgebiet seien mehr als 50 Gesundheitszentren nicht mehr zugänglich.

Die durch die Dürre verursachte Ernährungsunsicherheit erhöhe außerdem das Risiko von Unter- und Mangelernährung sowie von Todesfällen, insbesondere für Kinder unter fünf Jahren. Im Amazonas herrscht seit vergangenem Jahr eine extreme Trockenheit.

Der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas in Brasilien hatte deswegen kürzlich den niedrigsten Stand seit Beginn der offiziellen Messungen vor 122 Jahren erreicht. Experten zufolge steht die Dürre in Zusammenhang mit dem Wetterphänomen El Niño und dem Klimawandel.

dpa

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