Ausland

Unicef startet große Impfkampagne in Nordkorea

  • Mittwoch, 4. September 2024
/picture alliance, agrarmotive, Klaus-Dieter Esser
/picture alliance, agrarmotive, Klaus-Dieter Esser

Köln – Unicef und die Regierung von Nordkorea haben eine landesweite Impfkampagne gestartet, bei der mehr als 800.000 Kinder und 120.000 schwangere Frauen geimpft werden sollen.

Die Aktion solle Kinder und Schwangere in allen 210 Bezirken erreichen, die seit Beginn der COVID-19-Pan­demie im Jahr 2020 keine lebensrettenden Impfungen erhielten, teilte Unicef gestern in Köln mit.

Die nationale Durchimpfungsrate in Nordkorea habe vor der Coronapandemie bei mehr als 96 Prozent gele­gen und sei bis Mitte 2021 auf unter 42 Prozent gesunken. Dadurch steige die Gefahr tödlicher Krankheiten wie Polio, Diphtherie, Masern, Röteln und Hepatitis.

„Die Kampagne ist ein Meilenstein in unserem Bestreben, alle Kinder in Nordkorea zu impfen und vor gefähr­lichen Kinderkrankheiten zu schützen“, sagte Roland Kupka von Unicef. „Es ist der erste Schritt zur Wiederauf­nahme von Routineimpfungen und zur Schließung von Impflücken, die Kinder anfällig für vermeidbare Krank­heiten machen.“

Mit Unterstützung der Impfallianz Gavi half Unicef dem nordkoreanischen Gesundheitsministerium den An­gaben zufolge, im Juli mehr als vier Millionen Impfdosen nach Nordkorea zu liefern – darunter zum Beispiel Impfstoffe gegen Masern, Keuchhusten, Röteln Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B und Polio.

Das Kinderhilfswerk der UN hat nach eigenen Angaben zwischen 2021 und 2023 bereits drei Auffrischungs­impfkampagnen in Nordkorea unterstützt. Dadurch seien rund 1,3 Millionen Kinder erreicht wor­den, die zum Höhepunkt der Pandemie keine Impfungen erhielten. Weitere Lieferungen sind bis Ende des Jahres geplant.

Das Kinderhilfswerk lieferte zudem Gefrierschränke, Kühlschränke, Kühlboxen und Temperaturmessgeräte, damit die Impfstoffe auch in den entlegensten Gebieten gekühlt werden können und wirksam bleiben. Mehr als 7.200 Gesundheitshelfer wurden geschult, um die Impfkampagnen durchzuführen und mit möglichen Impfreaktionen umzugehen.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung