US-Gouverneur will Transgenderklinik überprüfen

Washington – Der Gouverneur von Tennessee will eine Untersuchung der Vorwürfe gegen die Pädiatrieabteilung des Vanderbilt University Medical Center einleiten. Auslöser für die Ankündigung des Republikaners Bill Lee sind Aussagen von Lehrkräften über „lukrative Geschäfte“ mit Geschlechtsumwandlungen an Minderjährigen.
In einem Podcast der konservativen News-Website The Daily Wire waren in dieser Woche Videokommentare von leitenden Mitarbeitern der Klinik zu hören. Die Dokumente aus den Jahren 2018 und 2019 suggerieren, dass die Klinik die Profitmargen bei Geschlechtsumwandlungen lobe und Mitarbeitern, die aus religiösen Gründen dagegen Bedenken haben, Konsequenzen androhe.
Wenn Mitarbeiter aus Gewissensgründen die Behandlung nicht mittragen wollten, sei das „problematisch“, hatte eine Rechtsprofessorin in einem Video von 2019 erklärt. Wenn sie diese Arbeit nicht machen wollten, „arbeiten sie nicht an der Vanderbilt“.
Die Aussagen werfen „ernste moralische, ethische und rechtliche Fragen auf“, erklärte der Gouverneur. „Wir müssen die Kinder von Tennessee schützen, und das rechtfertigt eine gründliche Untersuchung“, so Lee. Die Klinik hatte erklärt, dass die Videoaufzeichnungen die Betreuung von Transgenderpatienten durch das Zentrum falsch darstelle.
Geschlechtsumwandlungen von Minderjährigen werden in den meisten US-Bundesstaaten nur mit Zustimmung der Eltern durchgeführt. Die Eingriffe sind sehr kostenintensiv, da sie nach den eigentlichen Operationen wie Brustamputation oder Geschlechtsresektion oft jahrzehntelange Folgebehandlungen nach sich ziehen.
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