Ausland

US-Regierung investiert in Kampf gegen Vogelgrippe

  • Montag, 6. Januar 2025
/Peter Hansen, stock.adobe.com
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Washington – Die USA wollen mehrere hundert Millionen Dollar in den nationalen Kampf gegen die Vogelgrippe investieren. Das teilte die Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden mit.

Demnach sollen 306 Millionen Dollar (296 Millionen Euro) in Bereitschafts- und Überwachungsprogramme sowie die medizi­nische Forschung gegen das H5N1-Virus fließen. „Auch wenn das Risiko für den Menschen gering ist, bereiten wir uns immer auf alle möglichen Szenarien vor“, erklärte Gesundheitsminister Xavier Becerra.

Seit Beginn des Jahres 2024 ist in den USA nach offiziellen Zahlen bei 66 Menschen eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus festgestellt worden. Weitere Fälle könnten den Behörden zufolge unentdeckt geblieben sein.

Zwar wurde bislang keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung festgestellt, Forscher zeigten sich angesichts der hohen Verbreitungszahlen jedoch alarmiert. Demnach besteht das Risiko, dass sich die Vogelgrippe mit der sai­sonalen Grippe vermischt und dadurch eine tödliche Pandemie wie in den Jahren 1918 und 2009 ausgelöst wird.

Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an – parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit.

Die Ankündigung der Millioneninvestitionen der US-Regierung erfolgte unmittelbar vor der Übernahme des Präsidentenamts durch den Republikaner Donald Trump am 20. Januar. Dieser hatte im April im Time-Magazin angekündigt, das von Biden eingerichtete Büro für die Vorbereitung auf künftige Pandemien abschaffen zu wollen.

Auch Trumps vorgeschlagener Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. steht Impfungen skeptisch gegenüber und strebt eine Reform der Gesundheitsbehörden an. Gleichzeitig wirbt er für Rohmilch, die als ein Überträger der Vogelgrippe gilt.

afp

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