US-Regierung liefert Bundesstaaten nochmals mehr Coronaimpfstoff

Washington – Die USA erhöhen bei der Coronaimpfkampagne erneut das Tempo. Die Regierung will den Bundesstaaten ab dieser Woche fünf Prozent mehr Impfstoff liefern, nämlich 10,5 Millionen Dosen, wie US-Präsident Joe Bidens Coronakoordinator Jeff Zients gestern sagte.
Zudem sollen im Rahmen eines neuen Programms kommende Woche erstmals rund eine Million Dosen an Apotheken ausgeliefert werden. Zunächst würden nur 6.500 Apotheken berücksichtigt, deren Zahl könne aber auf bis zu 40.000 steigen, sobald es mehr Impfstoff geben werde.
Die Regierung hatte bereits vergangene Woche erstmals angekündigt, den Bundesstaaten mehr Impfstoff zu schicken. Mit der weiteren Erhöhung sei die Liefermenge seit Bidens Amtsantritt am 20. Januar bereits um 22 Prozent angestiegen, teilte das Weiße Haus mit.
Die Regierung verpflichte sich, für die nächsten drei Wochen mindestens diese Menge auszuliefern und werde mit Herstellern zusammenarbeiten, um das Angebot an Impfstoffen weiter auszubauen, hieß es. Die US-Regierung hofft, bis Ende des Sommers genug Impfdosen zu haben, um der gesamten Bevölkerung ein Impfangebot machen zu können.
Bislang kamen die Impfungen gegen das Coronavirus in den USA nicht im erhofften Tempo voran – aber schneller als in Deutschland. Bislang wurden in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern bereits 50 Millionen Dosen ausgeliefert, von denen 32 Millionen auch verabreicht wurden, wie Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC zeigen. Darunter sind demnach sechs Millionen Menschen, die inzwischen schon die beiden nötigen Impfungen bekommen haben.
Koordinator Zients kündigte zudem an, dass die Regierung den Staaten rückwirkend bestimmte Auslagen für ihren Einsatz zur Eindämmung der Pandemie erstatten will. Die Bundesstaaten könnten die zusätzlichen Mittel dann für die Impfkampagne einsetzen, hieß es. Die Gesamtkosten dafür sollen demnach bis zu fünf Milliarden Dollar bertragen.
Mehr als 110.000 neue Coronafälle an einem Tag in den USA
In den USA geht die Zahl der an einem Tag erfassten Coronaneuinfektionen unterdessen weiter zurück. Mit 110.679 neuen Fällen meldeten die Behörden gestern rund 36.000 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von heute Morgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 300.282 neuen Fällen gemeldet.
Angesichts der Ausbreitung von mutierten Varianten des Coronavirus im Land warnen einige Experten wie der Epidemiologe Michael Osterholm jedoch vor einer möglichen neuen Welle. Gestern verzeichneten die Behörden zudem 3.389 Tote mit einer bestätigten Coronainfektion. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4.466 Toten registriert.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 26,4 Millionen Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert, mehr als 446.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.
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