US-Regierung will Schutz vor Diskriminierung von Transgendern aufheben

Washington – Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will eine Regelung abschaffen, die Transgender vor Diskriminierung im Gesundheitswesen schützt. Das US-Gesundheitsministerium teilte kürzlich mit, es plane eine „klare“ Definition von Geschlecht, die sich an der Auslegung der Gerichte orientiere. Trumps Vorgänger Barack Obama hatte die Definition 2016 ausgeweitet.
Demnach schloss „Diskriminierung aufgrund des Geschlechts“ auch die Geschlechtsidentität ein. Entscheidend war demnach nicht das biologische Geschlecht, sondern ob sich ein Mensch „männlich, weiblich, als keines von beidem oder als Mischung aus beidem“ empfindet.
Die Anwendung der Regelung wurde jedoch blockiert, da mehrere Bundesstaaten und Gesundheitsbehörden Klage einreichten. Das Gesundheitsministerium will Geschlecht nun der „klaren Auslegung der Justiz“ entsprechend definieren, sagte ein Sprecher.
Die Oppositionschefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, kritisierte das Vorhaben. Es gefährde Transgender-Menschen in „einigen der verwundbarsten und lebensbedrohlichsten Momente ihres Lebens“.
Auch Menschenrechtsgruppen verurteilten die Pläne scharf. „Niemand sollte aufgrund seiner Identität von der medizinischen Versorgung ausgeschlossen werden und seine Gesundheit und sein Leben riskieren“, teilte das Nationale Zentrum für die Gleichstellung von Transgendern mit.
Einer Untersuchung von 2015 zufolge nahmen 23 Prozent der befragten Transgender im Jahr zuvor keine medizinische Versorgung in Anspruch aus Angst, schlecht behandelt zu werden.
Vergangenen Monat trat ein Verbot für die Aufnahme von Transgendern in die US-Armee in Kraft. Trump hatte das Verbot damit begründet, dass die Armee nicht mit den „enormen medizinischen Kosten“ belastet werden dürfe sowie mit der Unruhe, welche die Aufnahme von Transgendern mit sich bringe.
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