Ausland

US-Regierung will sich weiterhin für Abtreibungsrecht einsetzen

  • Montag, 24. Januar 2022
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Patrick Semansky
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Washington – US-Präsident Joe Biden hat anlässlich des Jahrestags eines Grundsatzurteils zum Abtrei­bungs­­recht versprochen, sich weiterhin für das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch einzusetzen.

„Wir sind der Meinung, dass dieses Recht gesetzlich verankert werden sollte, und wir versprechen, es mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen“, erklärte Biden in einer gemeinsamen Mittei­lung mit Vizepräsidentin Kamala Harris vorgestern.

Mit dem unter dem Namen Roe v. Wade bekannten Urteil hatte der Supreme Court vor 49 Jahren das Grund­recht von Frauen auf Schwangerschaftsabbrüche verankert. Als Richtlinie gilt dabei, dass Abbrüche grund­sätzlich so lange erlaubt sind, bis der Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig wäre. Das ist etwa nach 24 Schwan­gerschaftswochen der Fall.

Eine ganze Reihe republikanisch regierter Bundesstaaten hat jedoch das Abtreibungsrecht durch eigene Gesetzgebung stark eingeschränkt. „Das verfassungsmäßige Recht, das im Urteil Roe v. Wade vor fast 50 Jahren festgeschrieben wurde, steht heute wie nie zuvor unter Beschuss“, heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses.

Frauenrechtler befürchten, dass der von konservativen Richtern dominierte Supreme Court das Grund­satzurteil des Jahres 1973 kippen oder zumindest aufweichen könnte. Sie fordern, dass das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche auf Bundesebene gesetzlich festgeschrieben wird.

Der Präsident selbst hat nur begrenzte Möglichkeiten, auf diesem Gebiet tätig zu werden. Allerdings kann der US-Kongress entsprechende Gesetze erlassen. Die Regierung werde weiterhin „mit dem Kon­gress an einer solchen Gesetzgebung arbeiten“, heißt es in der Erklärung des Weißen Hauses.

„Wir müssen sicherstellen, dass unsere Töchter und Ekeltöchter die gleichen Grundrechte haben, für die ihre Mütter und Großmütter an diesem Tag vor 49 Jahren gekämpft und gewonnen haben.“

afp

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