Ausland

USA beginnen mit Bau von provisorischer Anlegestelle im Gazastreifen

  • Freitag, 26. April 2024
Pentagon-Pressesprecher Generalmajor Pat Ryder spricht während einer Pressekonferenz im Pentagon in Washington./picture alliance, Kevin Wolf
Pentagon-Pressesprecher Generalmajor Pat Ryder spricht während einer Pressekonferenz im Pentagon in Washington./picture alliance, Kevin Wolf

Washington – Das US-Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit dem Bau einer proviso­rischen Anlegestelle für Hilfslieferungen an der Küste des Gazastreifens begonnen. „Ich kann bestätigen, dass US-Militärschiffe (...) begonnen haben, die ersten Abschnitte des provisorischen Piers und Damms auf See zu errichten“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder gestern vor Journalisten.

Die Anlegestelle soll demnach ab Anfang Mai betriebsbereit sein. Bisher laufe „alles nach Plan“ fuhr Ryder fort. Der Bau wird demnach aus einer Offshore-Plattform für den Transfer von Hilfsgütern von größeren zu kleineren Schiffen bestehen sowie aus einer Anlegestelle, um sie an Land zu bringen.

US-Angaben zufolge sollen die Hilfsgüter zunächst nach Zypern gebracht werden. Dort sollen sie überprüft und für die Lieferung vorbereitet werden. Anschließend würden sie auf Handelsschiffe verladen und zu einer Plattform Kilometer vor der Küste des Gazastreifens entfernt gebracht. Dort werden die Hilfsgüter den An­gaben zufolge auf kleinere Schiffe umgeladen, um sie zur Anlegestelle an der Küste zu bringen.

Lastwagen sollen sie dann in Richtung Gazastreifen transportieren. Den Angaben nach sind anfangs 90 Last­wagen pro Tag geplant, später soll die Zahl auf 150 pro Tag steigen. Der Gazastreifen ist von sechs Monaten israelischen Luftangriffen und Bodeneinsätzen gegen Kämpfer der radikalislamischen Hamas schwer be­schädigt – und die Zivilbevölkerung benötigt zum Überleben dringend humanitäre Hilfe. US-Präsident Joe Biden hatte die Pläne für die provisorische Anlegestelle Anfang März verkündet.

Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas und weitere militante Palästinen­sergruppen waren am 7. Oktober vergangenen Jahres in israelische Orte eingedrungen und hatten Gräuel­taten an Zivilisten verübt.

Nach israelischen Angaben töteten die islamistischen Kämpfer damals etwa 1.170 Menschen, zudem ver­schleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor.

Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht un­abhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 34.300 Menschen getötet. Die Zivilbevölkerung in dem Gebiet lebt unter katastrophalen humanitären Bedingungen.

afp

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