Ausland

Vereinte Nationen warnen vor Hungersnot im Sudan

  • Freitag, 31. Mai 2024
/picture alliance, Xinhua News Agency, Mohamed Khidir
/picture alliance, Xinhua News Agency, Mohamed Khidir

Genf/Khartum – Die Vereinten Nationen und humanitäre Organisationen warnen vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot im Sudan. „Die Zeit läuft ab für Millionen von Menschen im Sudan“, teilten sie heute mit.

Beide Konfliktparteien, die in dem Land seit mehr als einem Jahr in blutigen Gefechten um die Macht kämpfen, würden den Menschen teils bewusst humanitäre Hilfe vorenthalten.

Zu den Unterzeichnern gehören mehr als 15 Chefs und Chefinnen von UN- und anderen humanitären Orga­nisationen, darunter des UN-Nothilfebüros OCHA, des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und des Welternäh­rungsprogramms (WFP). Ein OCHA-Sprecher in Genf warnte vor der Flucht von mehr Menschen ins Ausland.

Seit April 2023 kämpfen in dem nordostafrikanischen Land mit 44 Millionen Einwohnern die paramilitäri­schen Rapid Support Forces (RSF), angeführt von Mohamed Hamdan Daglo, gegen die sudanesischen Streit­kräfte von De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Männer hatten sich einst gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten.

Rund 18 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen, darunter 3,6 Millionen Kinder, die schwer unter­ernährt seien, hieß es in der Mitteilung der Organisationen. Fast zehn Millionen Menschen seien im Land vertrieben, weitere zwei Millionen über die Grenzen überwiegend in Nachbarländer geflohen.

Die Unterzeichner warnten, dass eine erwartete Offensive um El Fasher, die Hauptstadt der Region Nord-Darfur, katastrophale Folgen für die mehr als 800.000 Menschen dort hätte. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der RSF und ihren Verbündeten ethnische Säuberungen in Darfur vor.

Die Unterzeichner riefen die Konfliktparteien unter anderem auf, Zivilisten zu schützen und nicht anzugreifen, humanitäre Hilfe von außen nicht durch komplizierte bürokratische Auflagen zu behindern und dafür zu sorgen, dass Zivilisten über sichere Routen mit humanitärer Hilfe versorgt werden können.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung