Vereinte Nationen: Werbung für Kinder schadet langfristig
Genf – Die Vereinten Nationen (UN) fordern eine stärkere Begrenzung von Produktwerbung, die sich speziell an Kinder richtet. Solche Lockmittel träufelten Kindern eine „Kultur übermäßigen Konsums“ ein, kritisiert der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit, Dainius Puras, heute zum Internationalen Tag der Jugend am Freitag. Kinder lernten, auf kommerzielle Reize zu reagieren, indem sie Unnötiges ohne Rücksicht auf langfristige finanzielle Folgen kauften. So würden sie schon früh an eine „Kultur der Verschuldung“ gewöhnt.
„Solche Werbebotschaften haben das Potenzial, das Kaufverhalten von Kindern und ihren Umgang mit Geld langfristig zu prägen“, erläuterte Puras. Diese Art der speziell an Kinder gerichteten Werbung nehme „an Zahl und Reichweite zu“.
Viele Anzeigen für Kinder förderten zudem den Konsum ungesunder Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt und wenig Nährwert, kritisierte der UN-Experte. Ungesunde Ernährung in der Kindheit habe oft schwere gesundheitliche Folgen bis ins Erwachsenenalter. Eine Beschränkung von spezieller Lebensmittelwerbung für Kinder könne daher wesentlich zur Verbesserung der Gesundheit beitragen und die Last von Gesundheitsausgaben reduzieren.
Viele Länder hätten bereits TV-Werbung zu bestimmten Zeiten oder im Umfeld von Kinderprogrammen verboten, so Puras. Als positive Beispiele nannte er Brasilien, Kanada, Dänemark und Norwegen.
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