Weniger Tote bei Wetterkatastrophen durch Warnsysteme

Genf – Wetterfrühwarnsysteme haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem drastischen Rückgang der Todesopfer geführt. Trotzdem sei bislang nur die Hälfte aller Länder mit solchen Systemen ausgestattet. Das berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) zu Beginn ihrer Mitgliederversammlung in Genf.
Die WMO warb erneut für eine UN-Initiative, um die gesamte Weltbevölkerung bis zum Jahr 2027 durch solche Systeme zu schützen. Kamen in den 1970er-Jahren noch mehr als eine halbe Million Menschen durch Dürren, Überflutungen, Stürme und andere Extremereignisse ums Leben, waren es im vergangenen Jahrzehnt weniger als 200.000 Tote.
Laut WMO-Generalsekretär Petteri Taalas zeigte sich der Nutzen von Warnsystemen zuletzt bei Zyklon „Mocha“ in Myanmar und Bangladesch. Während solche tropischen Wirbelstürme in der Vergangenheit zu Zehntausenden oder Hunderttausenden Toten führten, war diesmal von einigen Hundert die Rede. „Frühwarnung rettet Leben“, sagte Taalas.
Obwohl die Sterblichkeit durch Wetterkatastrophen gesunken ist, haben die Schadenssummen in den vergangenen 50 Jahren enorm zugenommen. Von den 4,3 Billionen Dollar (vier Billionen Euro) an Schäden seit 1970 seien 60 Prozent in reichen Ländern angefallen, hieß es.
Von den zwei Millionen Toten seien jedoch 90 Prozent in Entwicklungsländern zu beklagen gewesen. „Die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen sind durch Wetter, Klima und Wasser leider am meisten gefährdet“, sagte Taalas.
Laut WMO und Klimaforschern sind Wetterextreme wegen der von Menschen verursachten Erderwärmung häufiger geworden. Laut WMO-Statistik hat der Anteil der Todesfälle durch Extremtemperaturen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen.
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