WHO: Afrika kaum gegen Affenpocken gerüstet

Genf – Gesundheitsexperten aus Afrika haben für eine gerechtere Verteilung von Diagnostika und Impfungen im Kampf gegen das Affenpocken-Virus aufgerufen.
„Was in den ersten Tagen der COVID-19-Impfkampagne passierte, als Afrika am Rande zusah, während andere Länder die begrenzten Mittel aufkauften, darf sich nicht wiederholen“, betonte Matshidiso Moeti, Afrika-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), heute bei einer Pressekonferenz.
Die WHO rät derzeit von einer Massenimpfung gegen das Virus ab; immunisiert werden sollten nur vulnerable Gruppen wie Gesundheitspersonal. Moeti zufolge gebe es bereits Anzeichen, dass einige Staaten Impfstoffe aufkauften.
Dies habe Auswirkungen auf stark betroffene Länder in Afrika wie die Demokratische Republik Kongo oder Nigeria. „Das derzeitige globale Augenmerk auf Affenpocken sollte als Katalysator dienen, diese Krankheit in Afrika endgültig auszurotten“, so die aus Botsuana stammende Ärztin.
Aufholbedarf gebe es außerdem bei Labortests. Bis vorgestern verzeichnete Afrika 1.821 Affenpocken-Fälle; nur 109 davon seien in Laboren bestätigt worden, hieß es von der WHO.
Die UN-Organisation spricht von einer „großen Zahl an Verdachtsfällen in der Region“. Mehr als 80 Prozent davon verzeichnet die DR Kongo. Dem Kontinent fehlt es vor allem an Mitteln für eine Affenpocken-Diagnose.
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