Ausland

WHO empfiehlt Erhöhung der Alkoholsteuer in Europa

  • Dienstag, 21. September 2021
/dpa, Sven Hoppe
/dpa, Sven Hoppe

Kopenhagen – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt im Kampf gegen Krebserkrankungen eine Verdopplung der Alkoholsteuer in Europa. Eine solche Steuererhöhung sei „eine der besten Maßnahmen“ zur Krebsprävention mit „potenziell großer Wirkung“, teilte das WHO-Regionalbüro für Europa gestern mit. Länder wie Russland, Großbritannien und Deutschland würden demnach am meisten davon profitieren.

Alkoholkonsum erhöhe das Risiko für Leber-, Darm- und Brustkrebs sowie Krebserkrankungen in der Mundhöhle, im Rachen, am Kehlkopf und in der Speiseröhre, erklärte die WHO Europa, die für 53 Länder und Gebiete in Europa sowie in Zentralasien zuständig ist.

In der gesamten Region könnten demnach jährlich schätzungsweise 10.700 neue Krebsfälle und 4.850 tödliche Krebserkrankungen vermieden werden, wenn die Steuern auf alkoholische Getränke verdoppelt würden. Insbesondere in der EU seien die Steuern weiterhin zu niedrig, erklärte die WHO.

Den Angaben zufolge sind jedes Jahr rund 180.000 Krebserkrankungen und 85.000 Todesfälle im Zuständigkeitsbereich des WHO-Regionalbüros auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen.

Laut einer Modellrechnung der WHO, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, könnten durch die geforderten Steuererhöhungen alleine in Russland jährlich 725 Todesfälle vermieden werden. Für Großbritannien und Deutschland wurden in der Studie 680 beziehungsweise 525 weniger Krebstote hervorgesagt.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung