WHO: Europa muss sich jetzt auf zweite Welle vorbereiten

London/Kopenhagen – Die europäischen Staaten sollten sich nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits jetzt auf eine zweite tödliche Welle von Infektionen mit SARS-CoV-2 einstellen.
Es sei an der „Zeit für die Vorbereitung, nicht für Feierlichkeiten“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der britischen Zeitung The Telegraph. Er reagierte damit auf die Lockerung von Maßnahmen gegen die Pandemie in mehreren Ländern.
Besonders besorgt äußerte sich der WHO-Regionaldirektor über die Möglichkeit einer „Doppelwelle“. In dem Fall könne man eine zweite COVID-19-Welle haben und eine saisonale Grippe oder die Masern.
Viele Kinder seien nicht gegen die Masern geimpft, warnte Kluge. Die Länder müssten die Zeit nun nutzen, um ihr Gesundheitswesen zu stärken und zum Beispiel die Kapazitäten in Krankenhäusern auszubauen.
Zwar gingen in Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Italien die Fallzahlen zurück, sagte der Experte. Aber das bedeute noch nicht, dass sich die Pandemie dem Ende nähere. Wegen der Coronakrise hält die WHO ihre zweitägige Jahresversammlung nur online ab.
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