Ausland

WHO gelingt Belieferung zweier Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens

  • Montag, 14. Oktober 2024
/picture alliance, KEYSTONE, GABRIEL MONNET
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Genf – Nach mehreren gescheiterten Versuchen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Kranken­häuser im Norden des Gazastreifens mit dringend benötigtem medizinischen Material beliefern können.

„Der WHO und ihren Partnern ist es gestern nach neun Versuchen in dieser Woche endlich gelungen, die Krankenhäuser Kamal Adwan und Al-Sahaba zu erreichen“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern Abend im Online-Dienst X. Außer medizinischen Gütern wurden auch Blutkonserven und Treibstoff geliefert.

Die Belieferung der Kliniken mit den Hilfsgütern, an der auch der palästinensische Rote Halbmond beteiligt gewesen sei, sei „inmitten anhaltender Kampfhandlungen abgeschlossen“ worden. Tedros schilderte, die Fah­rer des Hilfskonvois seien einer „demütigenden Sicherheitsuntersuchung“ unterzogen und an einem Kontroll­punkt sogar vorübergehend festgenommen worden.

Dies sei „inakzeptabel“, urteilte der WHO-Chef. Die UN-Organisation kritisiert immer wieder, dass die israeli­schen Behörden Hilfslieferungen sowie die Evakuierung von Patienten in dem Palästinensergebiet behindern. Am vergangenen Freitag hatte Tedros erneut verlangt, eine kontinuierliche Belieferung der Krankenhäuser im Gazastreifen zu ermöglichen.

„Einmalmission sind nicht genug“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Genf. „Es ist gibt einen anhaltenden Bedarf für die Belieferung von Krankenhäusern, damit sie weiter arbeiten können.“ Der WHO-Chef forderte überdies Sicherheitsgarantien für Hilfskräfte sowie eine Waffenruhe im Gazastreifen.

Der nun erfolgte Hilfseinsatz diente auch der Verlegung von Patienten. Aus dem Kamal-Adwan-Krankenhaus seien 13 Patienten in einem lebensbedrohlichen Zustand ins Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ge­bracht worden, erklärte die WHO.

Weitere sechs Patienten wurden demnach verlegt, die vorher bereits aus dem Al-Awda- in das Kamal-Adwan-Krankenhaus gebracht worden waren. Laut Tedros werden pro Tag mindestens 50 bis 70 weitere Verletzte in die Kamal-Adwan-Klinik eingeliefert.

Nach gut einem Jahr Krieg im Gazastreifen ist die medizinische Versorgung der Menschen dort überaus schwierig. Viele Krankenhäuser wurden durch Angriffe oder Kämpfe beschädigt. Die israelische Armee wirft der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor, Krankenhäuser als Einsatzzentralen zu miss­brauchen.

afp

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