WHO: Schon mehr als 40 Tote bei Ebolaausbruch in Demokratischer Republik Kongo

Kinshasa – Bei einem erneuten Ebolaausbruch in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 40 Menschen gestorben.
Seit Beginn der Epidemie in der Provinz Kasai Anfang September seien 64 bestätigte Infektionsfälle und 42 Todesfälle verzeichnet worden, teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern mit. Die WHO schätzt das Risiko einer landesweiten Ausbreitung als hoch, in anderen Ländern der Region jedoch als moderat und weltweit als gering ein.
Der Ausbruch geht auf die Zairevariante des Ebolavirus zurück, gegen die es mittlerweile einen Impfstoff gibt. Seit Mitte September läuft bereit eine Impfkampagne. Die Internationale Koordinierungsgruppe für die Impfstoffversorgung (ICG), die die globalen Impfstoffvorräte verwaltet, hat nach Angaben der WHO die Lieferung von etwa 45.000 zusätzlichen Impfdosen an die Demokratische Republik Kongo genehmigt. Es ist bereits der 16. Ebolaausbruch in der Demokratischen Republik Kongo.
2022 waren bei einem Ebolaausbruch in dem zentralafrikanischen Land mit mehr als 100 Millionen Einwohnern sechs Menschen gestorben. Der bislang verheerendste Ebolaausbruch in der Demokratischen Republik Kongo ereignete sich zwischen 2018 und 2020, damals starben rund 2.300 Menschen. Bei einer Ebolaepidemie in Westafrika waren zwischen 2013 und 2016 mehr als 11.000 Menschen an den Virus gestorben.
Ebola verläuft häufig tödlich: Bei den Epidemien der vergangenen Jahre waren zwischen 25 und 90 Prozent der Erkrankten an der Virusinfektion gestorben. Bei dem aktuellen Ausbruch schätzt die WHO die Sterblichkeitsrate auf 45,7 Prozent.
Ebolakranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Da die Krankheit nicht durch die Luft übertragen wird, ist die Ansteckungsgefahr erheblich geringer als etwa bei Grippe oder COVID-19.
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