WHO stellt Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vor

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat heute ihre Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vorgestellt. Durch den breiten Einsatz von Impfstoffen, neuen Tests und Behandlungen könnten bis 2050 fünf Millionen Leben gerettet werden, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Start der Initiative.
„Die Eliminierung jeglichen Krebses wäre einst ein unmöglicher Traum gewesen, aber wir haben jetzt die kosteneffektiven, evidenzbasierten Instrumente, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen“, so Ghebreyesus.
Auf der WHO-Jahrestagung in der vergangenen Woche stimmten alle 194 Mitgliedsländer einem Plan zur Bekämpfung des Krebses zu. Gebärmutterhalskrebs wird durch das humane Papillomvirus (HPV) verursacht, das vor allem sexuell übertragbar ist. In den vergangenen Jahren wurden bei der Behandlung durch Impfstoffe große Fortschritte erzielt.
Mit der nun verkündeten Strategie werden die Länder aufgefordert, bis 2030 dafür zu sorgen, dass mindestens 90 Prozent der Mädchen vollständig gegen HPV geimpft sind, bevor sie 15 Jahre alt werden. Vorgesehen ist auch, dass bis zum 35. Lebensjahr mindestens 70 Prozent der Frauen auf Gebärmutterhalskrebs getestet werden.
Jedes Jahr werden weltweit mehr als eine halbe Million neuer Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, hunderttausende Frauen sterben an der Krankheit, die mit einer Impfung in vielen Fällen verhindert werden kann. Die WHO warnt jedoch vor steigenden Zahlen von Erkrankten, wenn nichts unternommen wird.
Sie prognostiziert, dass die Zahl der weltweiten Fälle von 570.000 im Jahr 2018 auf 700.000 im Jahr 2030 steigen könnte, wenn die Länder nicht rasch handeln. Die Zahl der Todesfälle könnte im gleichen Zeitraum von 311.000 auf 400.000 ansteigen.
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