Ausland

WHO und dutzende Länder warnen vor Cyberangriffen auf Krankenhäuser

  • Montag, 11. November 2024
/Sergey Nivens, stock.adobe.com
/Sergey Nivens, stock.adobe.com

New York – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und rund 50 Länder haben vor vermehrten Cyberangriffen gegen Krankenhäuser mit Erpressungssoftware gewarnt.

Solche Angriffe auf Kliniken könnten „eine Frage von Leben und Tod“ sein, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, der sich am Freitag bei einem von den USA einberufenen Treffen des UN-Sicherheitsrats äußerte. „Erhebungen haben gezeigt, dass Angriffe auf den Gesundheitssektor sowohl in Ausmaß als auch Häufigkeit zugenommen haben.“

Der WHO-Chef unterstrich die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit im Vorgehen gegen die Attacken. Cyber­krimi­nalität stelle „eine ernsthafte Bedrohung für die internationale Sicherheit“ dar, fügte Tedros hinzu. In einer von über 50 Staaten wie Deutschland, Frankreich, der Ukraine und Südkorea unterzeichneten Erklärung wurde eine ähnliche Warnung veröffentlicht.

Die Angriffe seien „eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit“, „gefährden Menschenleben“ durch die Verzögerung von wichtigen Gesundheitsleistungen und verursachten erheblichen wirtschaftlichen Schaden, hieß es in dem Dokument, das von der stellvertretenden nationalen Sicherheitsberaterin der USA, Anne Neuberger, veröffentlicht wurde.

In dem Schreiben wurden auch Länder verurteilt, die es den Verantwortlichen für solche Angriffe „wissentlich“ erlauben würden, von ihrem Gebiet aus vorzugehen. Neuberger verwies beim Treffen auf Russland: „Einige Staaten – vor allem Russland – erlauben es Erpressungssoftwareakteuren weiterhin, ungestraft von ihrem Territorium aus zu operieren.“ Frankreich und Südkorea verwiesen in diesem Zusammen­hang auch auf Nordkorea.

Russland erklärte, der UN-Sicherheitsrat sei nicht der richtige Ort, um sich mit Cyberkriminalität zu befassen. „Wenn unsere westlichen Kollegen über die Sicherheit von Gesundheitsein­richtungen sprechen wollen, sollten sie sich im Sicherheitsrat auf konkrete Schritte einigen, um die schrecklichen (...) Angriffe von Israel auf Krankenhäuser im Gazastreifen zu stoppen“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung