Zahl der Coronafälle in Afrika sinkt

Johannesburg – In Afrika beginnt die Zahl der Coronafälle spürbar zu sinken, obwohl erst 5,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Im Wochenvergleich sanken die Neuinfektionen laut John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) um 26 Prozent auf 31.000 Fälle.
Er sprach heute von einem guten Signal und meinte: „Als Kontinent haben wir eine Menge Fortschritte gemacht.“ Als Spitzenreiter beim Impfen gilt auf Europas Nachbarkontinent Marokko, das 57 Prozent seiner Bevölkerung bisher entsprechende Injektionen verabreicht hat.
„Die (Infektions)zahlen sinken leicht, aber stetig“, betonte Nkengasong, der aber auch zugleich vor einem möglichen Rückschlag warnte. Auch wenn Afrika beim Kampf gegen die Pandemie noch lange nicht da sei, wo es sein wolle, stimme die Richtung. Insgesamt seien bisher 188 Millionen Impfstoffe verabreicht worden.
Ein für 2022 projizierter Mangel von bis zu 2,2 Milliarden Spritzen könne Impfkampagnen in Afrika jedoch verlangsamen, warnte die WHO. Dazu gehören die 0,3 ml Einwegspritzen für den Impfstoff von Biontech/Pfizer, für die es weltweit nur wenig Vorrat gäbe.
Schon jetzt sei es in Kenia, Ruanda und Südafrika zu Verzögerungen beim Erhalt von Spritzen gekommen, so die WHO. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC knapp 8,5 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 218.800 tödlich waren.
Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch weitaus höher liegen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vor kurzem erklärt, dass fast 86 Prozent aller Coronainfektionen in Afrika unbemerkt bleiben und die Zahl aller Infektionen auf dem Kontinent auf 59 Millionen geschätzt. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren.
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