Ausland

Zahl der Toten im Mittelmeer steigt weiter

  • Dienstag, 3. Juli 2018
/dpa
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Genf – Mit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen im Mittelmeer seit Mai wächst auch die Zahl der Tragödien: Nach dem jüngsten bekannten Unglück von Sonntag wurden 114 Menschen vermisst, wie ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gestern in Genf sagte.

Damit stieg die Gesamtzahl der Toten im Mittelmeer auf mehr als 1.000 seit Jahres­beginn. Am 27. Juni hatte die IOM offiziell noch 972 Tote gemeldet. Im vergangenen Jahr waren zu diesem Zeitpunkt bereits nach Schätzungen mehr als 2.000 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ertrunken. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, weil nicht alle Tragödien bekannt werden. Die libysche Küstenwache habe in diesem Jahr etwa 10.000 Menschen zurück an Land gebracht, die Schmuggler mit kleinen Booten Richtung Europa geschickt hatten.

Im Juni sind bis vergangenen Mittwoch etwa 12.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa gelangt. In Spanien kamen nach Angaben der IOM im Juni fast doppelt so viele Menschen an wie in Italien. Insgesamt waren in diesem Jahr bis zum 27. Juni 45.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa gelangt, verglichen mit 95.000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In den Sommermonaten wagen mehr Flüchtlinge und Migranten die gefährliche Überfahrt.

Zur besseren Versorgung von Flüchtlingen stockt die EU-Kommission ihre Nothilfen für Spanien und Griechenland um rund 45 Millionen Euro auf. 24,8 Millionen Euro seien an das spanische Rote Kreuz sowie das Sozialministerium gegangen, teilte die Brüsseler Behörde gestern mit. In Griechenland sollen 20 Millionen Euro in die umstrittenen Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos gehen.

dpa

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