Ausland

Zahlreiche Tote bei Explosion in Teheraner Krankenhaus

  • Mittwoch, 1. Juli 2020
/picture alliance, dpa, AP, Vahid Salemi
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Teheran – Bei einer gewaltigen Explosion und einem anschließenden Brand in einem Te­heraner Krankenhaus sind gestern Abend mindestens 19 Menschen ums Leben gekomm­en, darunter 15 Frauen.

Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die Rettungsdienste. Nach Angaben des Staatsfernsehens wurden mehrere Gebäude in der Nachbarschaft der im Norden gelege­nen Klinik Sina At'har von der Wucht der Detonation beschädigt.

Die Explosion sei von in Brand geratenen Gas-Kanistern im Keller des Krankenhauses ausgelöst worden, sagte Feuerwehrsprecher Dschalal Maleki im Fernsehen. Einige der Opfer waren demnach gerade in den Operationssälen.

Sie seien durch die Hitze und den dichten Rauch gestorben. Nach Angaben Malekis war der Brand nach rund zwei Stunden gelöscht. Danach entdeckten die Feuerwehrleute weitere Leichen.

Heute soll die ranische Polizei Ermittlungen gegen vier Klinikvertreter eingeleitet haben. „Die Polizei befragt vier Personen und ermittelt gegen sie“, zitierte die Website Iribnews des staatlichen Rundfunks einen Polizeivertreter. Es handele sich um den Klinikdirektor und drei hochrangige Mitarbeiter.

Erst vor wenigen Tagen war die iranische Hauptstadt von einer Explosion in der Nähe der Militäranlage von Parchin erschüttert worden. Das Verteidigungsministerium machte un­dichte Gastanks für das Unglück verantwortlich, bei dem nach seinen Angaben aber nie­mand zu Schaden kam.

Der Iran stand in der Vergangenheit unter Verdacht, in Parchin militärische Tests vorzu­neh­men, die womöglich zu einem Programm für die Entwicklung von Atomwaffen gehör­ten. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) drang deshalb 2015 auf eine Überprüfung vor Ort. Die iranische Führung lehnte dies zunächst ab, später durfte jedoch der damalige IAEA-Chef Yukiya Amano die Anlage inspizieren.

afp

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