Ausland

Zika: 49 Schwangere allein in New York betroffen

  • Mittwoch, 17. August 2016

New York – Das vor allem in Lateinamerika kursierende Zikavirus ist auch in den USA vermehrt präsent. Besonders bei werdenden Müttern kann eine Ansteckung gefährlich sein. Nun gibt es neue Zahlen. Allein in New York ist seit April bei 49 Schwangeren eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen worden. Ein Baby wurde mit Mikrozephalie geboren, wie die Behörden der Stadt gestern mitteilten. Die das Virus übertragende Mückenart sei in New York bisher nicht gefunden worden, hieß es weiter. Alle betroffenen Frauen seien zuvor in Regionen gewesen, in denen Zika derzeit kursiert oder hätten sexuellen Kontakt zu solchen Reisenden gehabt.

Die texanische Gesundheitsbehörde hatte vor einigen Tagen von einem ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus berichtet. Demnach starb ein Baby kurz nach der Ge­burt an Folgeschäden der Infektion. Seine Mutter habe sich während der Schwanger­schaft in Lateinamerika angesteckt, hieß es. Insgesamt wurden in Texas bisher etwa 100 Zika-Fälle gemeldet, die alle mit Reisen in Regionen zusammenhingen, in denen das Virus derzeit kursiert. In Florida hingegen stieg zuletzt die Zahl der Übertragungen über Mückenstiche.

Von Mikrozephalie betroffene Kinder werden mit einem besonders kleinen Kopf geboren. Folgen können geistige Behinderung und andere schwerwiegende neurologische Stö­run­gen sein. Rund 2.000 bestätigte Fälle bei Neugeborenen gab es seit Herbst vergan­ge­nen Jahres allein in Brasilien und Kolumbien, die besonders stark von der Zika-Epi­demie betroffen sind. Zuletzt ging die Zahl der Infektionen stark zurück: In den südame­ri­kanischen Wintermonaten ist die Moskitoart Aedes aegypti kaum aktiv. Darum gilt das Ri­siko für Athleten und Touristen, die zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro reisen, als beherrschbar.

In Deutschland wurden nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Oktober 2015 knapp über 100 Zika-Infektionen bei Reiserückkehrern diagnostiziert. In einem Fall wurde eine sexuelle Übertragung des Virus registriert. Seit Mai gibt es eine gesetzliche Melde­pflicht für die Infektion. Die Gefahr für eine Ansteckung in Deutschland wird von Experten derzeit als sehr gering angesehen – unter anderem, weil die virusübertragende Gelbfie­ber­mücke hier nicht vorkommt.

dpa

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