Hochschulen

Ärztemangel: Uniklinikum will mit umliegenden Kliniken kooperieren

  • Mittwoch, 5. Februar 2014

Greifswald – Fachkräfte zu gewinnen und zu halten wird nach Ansicht der Sozialminis­terin Birgit Hesse (SPD) die wichtigste und schwierigste Aufgabe des Universitäts­klinikums Greifswald in den nächsten Jahren sein. Der Fachkräftemangel habe die Kliniken erreicht und er werde massiv zunehmen, sagte Hesse am Mittwoch beim Neujahrsempfang des Klinikums. Die Sozialministerin vertrat den erkrankten Minister­präsidenten Erwin Sellering (SPD).

Ein relativ kleines Universitätsklinikum wie das Greifswalder wird nach Hesses Worten bei dem immer schärfer werdenden Wettbewerb um Fachkräfte nur mithalten können, wenn kreative, innovative Lösungen angeboten werden. Das Stichwort könnte Work-Life-Balance heißen, meinte sie, die Balance von Arbeiten und Leben, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Nach den Worten des Ärztlichen Direktors Thomas Wygold strebt das Universitäts­klinikum eine stärkere Kooperation mit kleineren Krankenhäusern in Vorpommern an. „Wir müssen von einer Wettbewerbssituation zu einer Kooperationssituation kommen“, sagte er. So sollten neue Modelle umgesetzt werden, mit denen auch künftig eine hochwertige Patientenversorgung in der Flächenregion garantiert werden könne. Bereits jetzt helfen Ärzte aus Greifswald in kleineren Krankenhäusern aus, um dort die medizi­nische Versorgung bei Engpässen abzusichern.

Das Universitätsklinikum ist mit einem Jahresumsatz von 250 Millionen Euro und rund 4.600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Vorpommern und sichert die medizinische Maximalversorgung im Ostteil des Landes ab. Im vergangenen Jahr wurden 167.000 Patienten behandelt, davon 36.100 voll- und knapp 2.000 teilstationär. Wie im Vorjahr erzielte das Klinikum im Jahr 2013 ein ausgeglichenes Betriebsergebnis.

Universitärer Pflegestudiengang geplant
Um die Attraktivität des Pflegeberufs zu heben, überlegt die Universitätsmedizin mittelfristig einen universitären Pflegestudiengang einzurichten. Zum einen werde engagierten Pflegekräften damit ein Karriereweg eröffnet, der den Beruf attraktiver mache. Im Gegenzug könnten Ärzte von Arbeiten entlastet werden, die bislang nur Mediziner ausführen durften. Der demografische Wandel lässt sich auch an den Patienten des Klinikums ablesen: Das durchschnittliche Alter der Patienten sei von 48 Jahren im Jahr 2003 auf 53 Jahre im Jahr 2013 gestiegen.

dpa

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