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Ansprechen auf Immuntherapien: Forschungsprojekt zu Geschlechtsunterschieden aufgesetzt

  • Dienstag, 16. September 2025
/Spectral-Design, stock.adobe.com
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Köln – Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) können das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebserkrankungen unterstützen. Eine Arbeitsgruppe der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln untersucht jetzt, ob Frauen und Männer unterschiedlich auf die Immuntherapien mit ICI ansprechen, ob sich Nebenwirkungen bei ihnen in Art oder Häufigkeit voneinander unterscheiden und wie sich die Behandlung auf ihre Lebensqualität auswirkt.

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das Vorhaben namens „BRIDGE-ICI“ mit 340.000 Euro. 

„In vielen klinischen Studien sind Frauen immer noch unterrepräsentiert – dabei wissen wir aus der medizinischen Forschung, dass biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern die Wirkung und Verträglichkeit von Therapien beeinflussen können“, erläuterte Nicole Skoetz, Leiterin des Instituts für Öffentliches Gesundheitswesen an der Universität zu Köln. „Wir wollen mit BRIDGE-ICI die vorhandenen Daten systematisch auswerten und sichtbar machen, wo es Lücken gibt“, so Skoetz.

Geplant ist dazu die Erarbeitung von Cochrane-Reviews – also systematischen Übersichtsarbeiten – zusammen mit Paul Bröckelmann, Oberarzt an der Klinik I für Innere Medizin und dem Centrum für Integrierte Onkologie Köln. Im Fokus stehen Hautkrebs (Melanom), nichtkleinzelliger Lungenkrebs und Tumoren des Verdauungstrakts.

In einer ersten Analyse will das Forschungsteam untersuchen, wie gut Frauen und Männer in den Studien zu ICI vertreten sind und ob geschlechtsspezifische Unterschiede berichtet wurden. Anschließend folgt eine detaillierte Auswertung der Wirksamkeit und Sicherheit von ICIs getrennt nach Geschlecht. Auch die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten während der Behandlung wird berücksichtigt.

„Geschlechtersensible Forschung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer noch personalisierteren Medizin, insbesondere im Kontext von Immuntherapien“, so Bröckelmann.  

hil

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