Baden-Württemberg bekommt vier Zentren für personalisierte Medizin

Tübingen/Stuttgart – Die baden-württembergischen Landesregierung will die personalisierte Medizin weiter ausbauen. Sie hat dafür den Auf- beziehungsweise Ausbau von „Zentren für personalisierte Medizin“ (ZPM) an vier Standorten beschlossen: an den Universitätskliniken in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm.
Mit dem beschlossenen Aufbau von ZPM schaffe Baden-Württemberg eine bundesweit einmalige Struktur und mache das Land zum Vorreiter für Diagnose und Therapie der Zukunft, sagte der Sprecher des Tübinger ZPM und Direktor der Medizinischen Universitätsklinik I, Nisar Peter Malek. Man werde die neu entwickelten diagnostischen und therapeutischen Verfahren schrittweise allen Patienten in Baden-Württemberg anbieten können.
Die ZPM sollen sich zunächst auf die Entwicklung zukunftsweisender Diagnoseverfahren und Therapien bei Krebserkrankungen konzentrieren. In einer zweiten Ausbauphase sollen schrittweise Partnerstandorte auch an weiteren, leistungsstarken Krankenhäusern aufgebaut werden, wie Malek berichtet. Zudem ist geplant, das Leistungsspektrum schrittweise auf entzündliche Erkrankungen, Infektionskrankheiten und neurologische Erkrankungen auszuweiten.
Wie der Sprecher des Tübinger ZPM berichtet, wollen die vier baden-württembergischen Zentren eine gemeinsame Datenstruktur aufbauen. Er bezeichnete das als ein „ganz wesentliches Element, um im Bereich der personalisierten Medizin erfolgreich sein zu können“.
Um Krankheiten effektiver als in der Vergangenheit erkennen und behandeln zu können, müsse die Medizin den einzelnen Patienten aber auch die Krankheit in ihren vielfältigen Erscheinungsformen besser und vollständiger begreifen, so Malek. Dies sei nur möglich durch die Analyse und Auswertung großer Datenmengen. Dabei werde dem Datenschutz höchste Priorität eingeräumt.
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