Charité baut Studienplattform zur Depressionstherapie auf

Berlin – Eine europaweite Plattform für Studien zur Therapie von Depressionen baut die Charité Universitätsmedizin mit Hilfe des Wellcome Trust auf. Dazu haben sich Forschende von sechs europäischen Universitätsklinika zusammengeschlossen.
„Für depressive Patientinnen und Patienten, bei denen die erste Behandlung nicht wirkt, gibt es einen großen Bedarf an neuen, sicheren und nachweislich wirksamen Therapien“, erläutert Christian Otte, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin der Charité.
Die neue Plattform soll die Entwicklung und Prüfung solcher Behandlungen erheblich beschleunigen. „Gleichzeitig können wir schneller klären, welche der bereits verfügbaren Therapien individuell am besten geeignet ist“, so Otte.
Bislang wurden Behandlungsansätze überwiegend in Einzelstudien bewertet, bei denen die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip der Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugeteilt wurden. Bei Plattformstudien kommt hingegen eine gemeinsame Infrastruktur und eine gemeinsame Kontrollgruppe zur Prüfung vieler Therapieansätze zum Einsatz – aber auch hier wird randomisiert.
„Neben der Geschwindigkeit steigen auch Aussagekraft und Vergleichbarkeit der einzelnen Studien“, erläuterte Stefan Gold, Professor für Klinische Neurowissenschaften an der Charité. Der britische Wellcome-Trust unterstützt das Vorhaben in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 13 Millionen Euro.
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