Hochschulen

Charité erneut mit leichtem Plus

  • Freitag, 23. März 2018
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Berlin – Zum siebten Mal in Folge hat die Universitätsklinik Charité schwarze Zahlen geschrieben. Im vergangenen Jahr legte die Berliner Klinik um 1,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro Umsatz zu. Der Überschuss verringerte sich allerdings um zwei Millionen im Vergleich zu 2016 auf nun 1,8 Millionen Euro. Dieses vorläufige Jahresergebnis stellten die Klinikleitung und Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach (SPD) heute vor.

Das Ergebnis fußt unter anderem auf weiter gestiegenen Patientenzahlen, wobei auch die Schwere der Erkrankungen zunahm. Stationär versorgten Ärzte und Pfleger rund 148.000 Kranke. Im für die Klinik finanziell wenig einträglichen ambulanten Bereich waren es mehr als 702.000 Menschen. Die Bettenzahl blieb bei gut 3.000.

Mehr Drittmittel

Zudem konnten Charité-Forscher deutlich mehr Drittmittel einwerben als je zuvor: Diese Einnahmen stiegen 2017 auf den Rekordwert von 162 Millionen Euro, wie Krach sagte. Er kündigte Verbesserungen an allen Standorten des Klinikums an – vorgesehen sind allein in diesem Jahr 110 Millionen Euro für Investitionen. „Es ist uns wichtig, die Charité weiter zu stärken.“ Vorstandschef Karl Max Einhäupl begrüßte dies, sprach allerdings auch von einem „erheblichen Nachholbedarf“. Der langfristige Investitionsbedarf der Charité beträgt 1,4 Milliarden Euro.

Dämpfer für die Entwicklung waren etwa der Umzug von Stationen in das modernisierte Bettenhaus in Berlin-Mitte im ersten Quartal 2017 sowie Streiks der Pfleger. In beiden Fällen konnte man nicht die volle Leistung bringen, sagte Klinikdirektorin Astrid Lurati.

Gestiegene Ausgaben bringt auch der Zuwachs um 335 Krankenschwestern und Pfleger seit Sommer 2014 mit sich, der auch durch den 2016 in Kraft getretenen Tarifvertrag nötig wurde. Dieser sah als erster bundesweit Mindestbesetzungen auf Stationen vor. In Albanien und Mexiko warb die Charité Kräfte an. Zudem gab es etwa Prämien für Mitarbeiter, die neue Kollegen vermittelten, wie Lurati schilderte.

Nicht nur mit dem europaweiten Fachkräftemangel, dem Thema Digitalisierung und der Einrichtung des Universitären Herzzentrums habe die Charité in den kommenden Jahren „ziemliche Themen vor der Brust“, mahnte Einhäupl. Hinzu kommt die Wiedereingliederung der Servicetochter Charité Facility Management (CFM), deren Mitarbeiter künftig mehr verdienen sollen.

Noch 2008 hatte die Charité ein Minus von rund 57 Millionen Euro verbucht. Einsparungen sorgten für positive Ergebnisse von 2011 an. Die Charité ist damit eine der wenigen Unikliniken bundesweit, die überhaupt Gewinne erzielt.

dpa

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