Hochschulen

Charité rechnet mit Defizit im zweistelligen Millionenbereich

  • Montag, 24. Juli 2023
/picture alliance, imageBROKER, Schoening
/picture alliance, imageBROKER, Schoening

Berlin – Die Berliner Universitätsklinik Charité rechnet im laufenden Jahr mit einem erheblichen Defizit. „Wir gehen von einem signifikanten zweistelligen Millionenbetrag aus“, sagte Charité-Vorstandschef Heyo Kroemer der Berliner Morgenpost. „Die genaue Größenordnung ist noch nicht klar.“

Am Anfang des Jahres habe es beim Personal viele Krankheitsfälle gegeben, hinzu seien Streiktage gekomm­en. „Die Erlöse haben sich – bezogen auf das Niveau vor der Pandemie – leider nicht so entwickelt, wie wir das erwartet haben“, sagte Kroemer.

„Im Gesamtkonzern hatten wir trotz Pandemie 2022 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis.“ Das sei unter an­derem möglich gewesen, weil das Land Berlin der Charité die Coronaverluste ausgeglichen habe.

„Was dieses Jahr passieren wird, ist relativ einfach zu erklären“, so der Charité-Vorstandschef. „Beim Italiener um die Ecke kosten die Pizza und das Bier jetzt 20 Euro und nicht mehr 15, weil er die seine gestiegenen Kosten an die Kundschaft weitergibt.“ Krankenhäuser gehörten zu den wenigen großen Wirtschaftsbetrieben, die ihre Preise nicht erhöhen könnten.

„Die Preisfindung über die Fallpauschalen läuft immer etwa anderthalb Jahre nach“, erklärte Kroemer. „Im Moment bekommen wir Kosten erstattet, die darauf basieren, als wären wir noch vor der Tariferhöhung der Länder, vor der Inflation.“ Das setze alle Krankenhäuser im Moment sehr stark unter Druck.

Der landeseigene Charité-Konzern schloss im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro mit einem leichten Überschuss von 1,3 Millionen Euro ab.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung