Hochschulen

Coronapandemie hat die Forschung beeinträchtigt, aber auch vorangebracht

  • Mittwoch, 29. März 2023
/Paulista, stock.adobe.com
/Paulista, stock.adobe.com

Bonn – Die Coronapandemie hat neben vielen gesellschaftlichen Prozessen auch die Forschung und die Lauf­bahn von Wissenschaftlern stark beeinflusst. Die Herausforderungen durch coronabedingte Einschränkungen haben dabei auch Chancen für die Wissenschaft hervorgebracht. Das geht aus dem Bericht einer Senatsar­beits­gruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hervor.

Bestimmte Bereiche und Personengruppen haben danach besonders unter den pandemiebedingten Beein­trächtigungen gelitten: Kontakt- und Reisebeschränkungen haben zum Beispiel besonders Projekte in der Planungsphase und am Projektstart eingeschränkt. Sie machten zudem neue wissenschaftliche Kontakte und Kooperationen schwieriger.

Schul- und Kindergartenschließungen haben laut dem Bericht in besonderem Maße Wissenschaftler in frühen Karrierephasen betroffen, weil bei ihnen der Betreuungsaufwand für die Kinder oft höher war. „Inwiefern die­se Beeinträchtigungen und zusätzlichen Belastungen zu einer erhöhten Anzahl von Karriereabbrüchen ge­führt haben könnten, kann frühestens in einigen Jahren quantitativ nachvollzogen werden“, hieß es aus der DFG.

Wichtig war laut dem Bericht, dass die DFG auf die Herausforderungen durch die Pandemie bei ihrer Förde­rung flexibel reagiert hat, zum Beispiel durch die Verlängerungen der Projektfinanzierung, kostenneutrale Laufzeit- und Fristverlängerungen sowie eine flexiblere Mittelverwendung. Außerdem habe es sich bewährt, die pandemiebedingten Einflüsse auf ein Forschungsvorhaben im Rahmen der Fortsetzungsbegutachtungen zu berücksichtigen, so die Expertengruppe.

Die umfassendste und bleibende Veränderung für das Wissenschaftssystem hat laut dem Bericht der pande­miebedingte Digitalisierungsschub hinterlassen.

„Digitale Austauschformate haben sich als alltagstauglich erwiesen und reduzieren inzwischen auch insge­samt den Kosten- und Reiseaufwand im wissenschaftlichen Austausch erheblich“, so die Arbeitsgruppe. Sie wirbt dafür, weiterhin aufgeschlossen gegenüber den neuen digitalen Möglichkeiten zu sein und die techni­sche Infrastruktur dafür weiter zu verbessern.

„Für die DFG ist es relevant, aus den Erfahrungen der Pandemiesituation zu lernen und auch die länger nach­wirkenden Effekte weiterhin zu beobachten, um die Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen zu erhöhen“, heißt es in dem Bericht.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung