Dekan der Medizinischen Fakultät tritt nach Bluttest-Affäre zurück

Heidelberg – Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, Andreas Draguhn, ist nach der Bluttest-Affäre zurückgetreten. Der Professor bleibe als Abteilungsleiter Neuro- und Sinnesphysiologie am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg tätig, teilte die Universitätsklinik heute mit.
„Das Handeln des Dekans im Verlauf der Heiscreen-Affäre ist zum Gegenstand offizieller Untersuchungen geworden und wird in Teilen der Öffentlichkeit anhaltend kritisch diskutiert“, sagte Draguhn. Mit seinem Entschluss wolle er dafür die Verantwortung übernehmen. Er hoffe, damit dem Amt, der Fakultät und der Universität zu dienen.
Die Amtsgeschäfte hat sein Stellvertreter, Hans-Georg Kräusslich, Abteilungsleiter Infektiologie und Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, übernommen.
Eine externe Kommission zur verfrühten Veröffentlichung eines möglichen Brustkrebs-Bluttests an der Universitätsklinik Heidelberg hatte am 16. Juli in einem Zwischenbericht „Führungsversagen, Machtmissbrauch und Eitelkeit“ in der Klinik festgestellt.
Der Chef der Frauenklinik, Christof Sohn, hatte den Test Fachwelt und Öffentlichkeit als bald marktreifen Meilenstein bei der Brustkrebserkennung vorgestellt. Kritiker warfen ihm vor, angesichts fehlender Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift und hoher Fehlerquoten unbegründete Erwartungen zu schüren.
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