Hochschulen

Der Süden Deutschlands ist sportlicher als der Osten

  • Dienstag, 30. Juli 2013
Uploaded: 30.07.2013 16:28:12 by mis
dpa

Berlin – Mehr als die Hälfte der Deutschen macht keinen oder nur ungern Sport. Das geht aus einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, deren Ergebnisse heute in Berlin vorgestellt wurden. So betreibt jeder Fünfte überhaupt keinen Sport und jeder dritte weniger als eine Stunde pro Woche. Ein bis drei Stunden widmen 27 Prozent dem Sport, bei 13 Prozent sind es drei bis fünf und bei sechs Prozent mehr als fünf Stunden. Sportlich ist dabei insbesondere der Süden Deutschlands: In Baden-Württem­berg betätigen sich nur 39 Prozent, in Bayern 47 Prozent weniger als eine Stunde pro Woche sportlich. Im Osten des Landes, in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin, sind es 64 Prozent, die so wenig Sport treiben.

Wer keinen Sport treibt, gibt als Grund vor allem die fehlende Motivation an (45 Prozent), gefolgt von Krankheit, körperlicher Einschränkung oder Übergewicht (37 Prozent) und fehlender Zeit infolge der beruflichen Tätigkeit (26 Prozent). Schlechtes Wetter gab jeder Fünfte als Grund an.

Jeder Dritte erklärte zudem, dass in seinem Umfeld kaum jemand mehr Sport treibe. „Das ähnelt der Situation in den USA, wo es entweder Extremsportler oder Nichtsportler gibt“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas. Eine solche Trennung entwickle sich auch in Deutschland mehr und mehr.

Die meisten der 1.003 Befragten erklärten, zielorientierte Bewegungstypen zu sein, also zum Beispiel das Auto zu nehmen, wenn sie dann schneller an ihr Ziel gelangten. 39 Prozent sagten, sie nähmen das Rad, auch wenn dies länger dauere. Und sechs Prozent gaben an, sich nur zu bewegen, wenn es unvermeidbar sei. 45 Prozent halten ihr Bewegungspensum für in etwa passend, zwölf Prozent finden, sie bewegen sich zu wenig, wollen daran aber nichts ändern. Nur etwa jeder Vierte möchte sich mehr bewegen.

Die Zeit, in der die Befragten sitzen, dominiert deutlich die Zeit, in der sie sich bewegen: 27 Prozent gaben an, an einem typischen Wochentag mehr als neun Stunden zu sitzen, 46 Prozent sitzen fünf bis acht Stunden und 23 Prozent sitzen vier Stunden und weniger.

„Für uns als Krankenkasse stellt sich nun die Frage: Wie können wir unsere Versicherten dazu bringen, sich mehr zu bewegen?“, sagte Baas. Die TK biete bereits zahlreiche Kurse an. Das Problem sei jedoch, dass diese nur diejenigen nutzten, die sich ohnehin schon bewegen. „Wir müssen noch mehr in die Betriebe gehen und dafür sorgen, dass auch dort Bewegung möglich ist“, erklärte Baas.

Schon heute gebe die TK mehr als die gesetzlich empfohlenen drei Euro pro Versichertem und Jahr für Präventionsleistungen aus. „Ich bin auch dafür, diesen Betrag auf sechs Euro zu erhöhen“, sagte Baas. So steht es im Präventionsgesetz, das im Juni vom Bundestag verabschiedet wurde, das aber noch nicht den Bundesrat passiert hat.

fos

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung