DFG gibt Handreichung zur tierexperimentellen Forschung heraus

Bonn – Die Ständige Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Wissenschaftler dazu aufgerufen, den Tierschutz bei der Forschungs- und Projektplanung immer zu berücksichtigen. Sie hat dazu jetzt eine Handreichung „Tierversuche in der Forschung: Das 3R-Prinzip und die Aussagekraft wissenschaftlicher Forschung“ veröffentlicht.
„Wir haben die spezifischen Anforderungen an die Durchführung von Tierversuchen in der Forschung herausgearbeitet und bieten darüber hinaus Hilfestellung zur validen Planung und Beschreibung tierexperimenteller Forschung“, erläutert die Vorsitzende der Senatskommission, Brigitte Vollmar. Ziel sei es, „die beiden elementaren Aspekte der tierexperimentellen Forschung, Tierschutz und wissenschaftliche Aussagekraft, enger miteinander zu verknüpfen.“
Das 3R-Prinzip verpflichtet dazu, Tierversuche nach Möglichkeit durch alternative Methoden zu ersetzen (Replacement), die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren (Reduction) und die Belastungen für die Tiere im Versuch zu verringern (Refinement).
„Die konsequente Umsetzung des 3R-Prinzips ist im ureigenen Interesse der Wissenschaft, da eine Beeinträchtigung des Wohlergehens der Versuchstiere auch die Aussagekraft der Forschungsergebnisse beeinflussen kann“, heißt es in der Handreichung.
Die Senatskommission betont, dass die Beachtung und Umsetzung des 3R-Prinzips zwar unerlässlich sei, allerdings müsse die wissenschaftliche Aussagekraft ebenfalls gewährleistet sein. Kriterien dafür seien die Qualität des Tiermodells, die Güte des angenommenen Verhältnisses von Ursache und Wirkung sowie der Grad der Generalisierbarkeit von Versuchsergebnissen über die spezifischen Bedingungen des jeweiligen Versuchs hinaus.
„Die beiden Aspekte – Tierschutz und wissenschaftliche Aussagekraft – sind untrennbar miteinander verbunden und müssen daher auch in der Breite der wissenschaftlichen Community bereits bei der Planung und Beschreibung eines Forschungsprojekts berücksichtigt werden“, fasst Vollmar zusammen.
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