Digitalisierter Geruchssinn soll Krankheiten frühzeitig erkennen

Jena/Dresden – Ein internationales Forschungskonsortium will in den kommenden drei Jahren intelligente elektronische Sensoren entwickeln, die gesunde und durch Krankheit veränderte Körpergerüche erfassen und analysieren können. Die Europäischen Union (EU) fördert das Projekt namens „Smart Electronic Olfaction for Body Odor Diagnostics“ (SMELLODI) mit rund drei Millionen Euro.
„Der menschliche Körpergeruch wird unter anderem durch die Ernährung, aktuelle Entzündungsprozesse und den Hormonhaushalt beeinflusst“, erläuterte die Psychologin Ilona Croy von der Universität Jena, die gemeinsam mit Alexander Croy aus Jenas Physikalischer Chemie am Projekt beteiligt ist.
Veränderungen des Körpergeruchs können den Forschern zufolge Hinweise auf Krankheiten liefern – mitunter deutlich früher als andere diagnostische Instrumente. Geschulte menschliche Nasen seien in der Lage, aus Gerüchen eine Vielzahl von Informationen gewinnen. Doch diesen Riechvorgang könnten auch elektronische Hilfsmittel übernehmen.
Für verschiedene Einsatzbereiche existierten bereits elektronische Nasen (eNoses), ein echter Durchbruch bei der Digitalisierung des Geruchssinnes steht nach Angaben der Forscher allerdings noch aus. Hier will das Forschungsprojekt SMELLODI ansetzen.
Zum Konsortium gehören neben der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Hebräische Universität Jerusalem, die Universität Tampere aus Finnland, das Dresdner Startup SmartNanotubes Technologies sowie die Technische Universität Dresden, die das Projekt koordiniert.
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