EU-Projekt soll Lungenkrebsfrüherkennung verbessern

Heidelberg – Je früher Lungenkrebs diagnostiziert wird, desto besser sind bekanntlich die Therapiechancen. Die Europäische Union (EU) fördert daher im Rahmen des Gesundheitsprogramms „EU4Health“ ein Projekt, das das Vorsorgescreening für alle Risikogruppen unabhängig von gesellschaftlichen Ungleichheiten verbessern soll.
Wissenschaftlich geleitet wird das auf drei Jahre angelegte und mit rund zehn Millionen Euro ausgestattete Programm „Solace“ von Hans-Ulrich Kauczor und seinem Team an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD).
Eine mögliche Früherkennungsuntersuchung für Lungenkrebs ist die Niedrigdosis Computertomographie (CT). Laut Studien in den USA und Europa kann ein entsprechendes Screening Todesfälle um 20 Prozent reduzieren.
„Unser Ziel ist daher die Erstellung klarer, prägnanter und praktischer Richtlinien für die Durchführung eines Lungenkrebs-Früherkennungsprogramms in der EU und zugleich die Identifizierung und Aufnahme spezifischer Bevölkerungsgruppen, die derzeit in der Vorsorge unterrepräsentiert sind“, erläuterte Kauczor, Ärztlicher Direktor der Klinik.
Ein weiterer Ansatz von Solace ist außerdem unter anderem die Bereitstellung von mobilen Screeningeinheiten. Sie könnten Menschen besser erreichen, die in abgelegenen Gebieten wohnen, so die Überlegung.
An Solace beteiligen sich international 33 Einrichtungen mit Vertretern von Forschungseinrichtungen, Universitätskliniken, nationalen Gesundheitsbehörden, Patientenorganisationen und Verbände der Gesundheitsberufe. Die Projektkoordination hat das European Institute für Biomedical Imaging Research (EIBIR) in Wien übernommen.
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