Pneumologen drängen auf Lungenkrebsscreening

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat sich für ein systematisches Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs ausgesprochen.
Grund ist, dass jährlich rund 50.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs erkranken und nur zehn bis 20 Prozent der Betroffenen die darauffolgenden fünf Jahre überleben.
„Jeder Versicherte im Erwachsenenalter sollte Anspruch auf ein Lungenkrebsscreening haben“, sagte der Past-Präsident der Fachgesellschaft, Torsten Bauer, anlässlich des heutigen Weltlungenkrebstages (1. August). Die Politik habe das Thema viel zu lange vernachlässigt.
Die Früherkennung eines Lungenkarzinoms mittels Computertomografie senke die Sterberate signifikant, erste Studien wiesen auf eine mögliche Reduzierung bis zu 20 Prozent hin, so der Pneumologe.
Die DGP fordert, dass die Politik dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) „schnellstmöglich“ den Auftrag erteilt, einen Leistungsanspruch der Versicherten zu definieren.
Dabei sollte es vor allem um Raucherinnen und Raucher ab 50 Jahren gehen, aber auch um ehemalige Raucher, die lange Zeit zur Zigarette gegriffen hätten – weil diese Menschen eine Hochrisikogruppe darstellten.
„In der Pneumologie ist das Thema ganz oben auf der Agenda und wir arbeiten mit Nachdruck daran, dass auch ein Lungenkrebsscreening in Deutschland so selbstverständlich wird wie zum Beispiel bei der Brustkrebsfrüherkennung das Mammografiescreening“, sagte Bauer.
Die DGP arbeite dabei eng mit der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) zusammen.
„Würde die Lungenkrebs-Früherkennung heute starten, könnten in den nächsten fünf Jahren die ersten 30 Prozent der Risikopopulation erreicht werden. Es gilt also, keine Zeit zu verlieren“, betonte Bauer.
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