Experten sollen PR-Kampagne zu Brustkrebstest aufarbeiten

Heidelberg – Externe Experten sollen die Umstände der Bekanntgabe eines potenziellen Bluttests zur Brustkrebsfrüherkennung durch die Universitätsklinik Heidelberg aufklären. „Um alle Aspekte umfassend und aus neutraler Perspektive zu analysieren, wurde eine unabhängige Kommission aus überwiegend externen Experten eingerichtet“, teilte die Universitätsklinik heute mit. Sie soll dem Krankenhaus und der Medizinischen Fakultät ihre Ergebnisse berichten und Empfehlungen aussprechen.
Der Geschäftsführende Ärztliche Direktor der Universitätsfrauenklinik, Christof Sohn, hatte auf einem Kongress mit dem Unternehmen Heiscreen einen laut Pressemitteilung „Meilenstein“ der Brustkrebsdiagnostik vorgestellt und damit den Unmut von Fachgesellschaften, Medizinern und Statistikern auf sich gezogen.
Heiscreen ist eine Ausgründung der Universitätsklinik. Grund für die Kritik: Die Ergebnisse von Tests an Frauen sind nicht wie üblich in einem begutachteten Fachjournal publiziert worden. Zudem wurde bemängelt, dass ein bestimmter Parameter zur Bewertung der Wirksamkeit des Tests nicht genannt worden war.
Das Universitätsklinikum Heidelberg hat bereits eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt. Ziel sind neue Regeln in Bezug auf „wirtschaftliche, wissenschaftliche, ethische und publizistische Fragen“, die Firmenausgründungen der Universität künftig zu beachten hätten, hatte Kliniksprecherin Doris Rübsam-Brodkorb vergangene Woche gesagt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: